Die Geheimnisse der Sommerfrauen

Erstellt am 23.8.17. Kategorie: Buchrezensionen
„Die Geheimnisse der Sommerfrauen“
von Sissi Flegel
Bewertung
★★★★☆
Verlag dotbooks
Buchform eBook
Erschienen August 2017
Seiten 438 Seiten
Erhältlich beiAP Buch Baldham, Buchladen Vaterstetten

Dieses Buch ist ein Sammelband aus vier Romanen, in deren Mittelpunkt jeweils die vier ungleichen Freundinnen Simone, Claudia, Heiderose und Margret stehen. Die vier wohnen im fiktiven Dorf Hinterremsingen in der Weinregion Remstal nahe Stuttgart. Simone ist eine engagierte Lehrerin, Claudia eine verwitwete Winzerin, Heiderose eine toughe Geschäftsfrau und Margret eine leidenschaftliche Hausfrau und Köchin, verheiratet mit dem Bürgermeister des kleinen Ortes.

Zu ihrem Geburtstag bekommt Margret von ihrem Mann ein großzügiges Geschenk: Ein Wochenende in Paris für sie und ihre drei Freundinnen. Die Freude ist groß, doch als der Reisetermin unmittelbar bevorsteht, muss Claudia wegen Krankheit absagen. Kaum sitzen die übrigen drei Frauen im Zug, erhalten sie eine SMS von Claudia: „Fahre gerade mit einem eurer Männer in ein sexy Wochenende.“ Oha! Natürlich würden die drei Freundinnen nun am liebsten sofort aussteigen und zurück nach Hause fahren. Das ist auf offener Strecke nur schlecht möglich, also reisen sie doch nach Paris, alle drei mit einem unguten Gefühl. Zunächst denkt jede, dass der eigene Mann sicher nicht derjenige welche sein kann, bestimmt ist es der Mann von…, oder? Mit der Zeit stellt sich jedoch heraus, dass jede der Frauen guten Grund zu der Annahme hat, dass doch der eigene Mann schwach geworden sein könnte. Aber wie nun darauf reagieren?

Das Wochenende in Paris verläuft folglich ganz anders, als es sich die Freundinnen zuvor ausgemalt haben. Simone zum Beispiel trifft sich aus Trotz mit ihrer alten Jugendliebe. Doch dann naht unweigerlich der Moment der Heimkehr und die Geschichte nimmt eine überraschende Wendung.

Die weiteren Romane dieses Sammelbandes heißen „Das Feuerwerk“, „Das Baby“ und „Der Garten“, wobei jede der Geschichten zwar in sich abgeschlossen ist, aber doch auf den vorherigen aufbaut, so dass es sich empfiehlt, die Romane in chronologischer Reihenfolge zu lesen. Die Geschichten handeln nicht von den großen Dramen der Weltgeschichte, sondern von den kleinen und größeren Krisen im Alltag der vier Hauptfiguren – und genau das macht die Lektüre so liebenswert. Die vier Frauen im sogenannten „besten Alter“ stehen mit beiden Beinen fest im Leben, ihre Männer sind auch keine Kreuzung aus Superman und George Clooney, sondern ganz normale Männer mit Ecken und Kanten. Das fand ich besonders sympathisch und das machte es mir auch leicht, mich in die Figuren hineinzuversetzen.

Zwar war die Lektüre nun nicht so spannend, dass ich das Buch überhaupt nicht mehr aus der Hand legen konnte, aber beim Lesen dieser liebenswerten Geschichten habe ich mich immer richtig wohlgefühlt. Die vier Frauen sind mir direkt ans Herz gewachsen, ja, ich fühlte mich beinahe als Teil dieser Clique. Und am Ende der Lektüre war ich fast ein wenig traurig, dass ich nun Abschied nehmen musste von Hinterremsingen. Ich würde gerne wissen, wie es mit den vier Frauen und ihren Familien weitergeht, meiner Meinung nach bieten die Figuren noch viel Potential für weitere Geschichten – und wer weiß, vielleicht gibt es ja tatsächlich mal eine Fortsetzung? Ich würde mich freuen.