USA Ostküste, Sommer 2013

Erstellt am 24.9.14. Kategorie: Reiseberichte

Mit unserer Reise in die USA erfüllten wir uns im Sommer 2013 einen lang gehegten Traum. Unsere Route führte uns von Philadelphia zunächst nach Washington, dann zu den Amish People, den Niagara-Fällen, nach New York und schließlich nach New England inklusive Boston. Knapp drei Wochen waren wir unterwegs und ich habe versucht, unsere vielfältigen Eindrücke in diesem Bericht festzuhalten. Hier erfährt der geneigte Leser unter anderem, wie wir in Washington mitten in eine große Demo gerieten und wie wir eine Verkäuferin bei Dunkin’ Donuts fast zu Tode erschreckten.

Donnerstag, 22. August: München – Philadelphia

Endlich geht es los! Unser Flieger soll um 12.15 Uhr starten, deshalb brechen wir gleich nach dem Frühstück in Richtung Flughafen auf. Nach der Ankunft checken wir in aller Ruhe ein und haben dann noch jede Menge Zeit. Deshalb gehen wir gleich zur Parkleitzentrale, um dort unseren Internet-Gutschein gegen einen Voucher für das ermäßigte Ferien-Park-Angebot einzutauschen. Somit brauchen wir das nach unserer Rückkehr nicht mehr zu erledigen und können dann stattdessen gleich am Parkautomaten den ermäßigten Parktarif (49 Euro für knapp 3 Wochen) bezahlen.

Weil wir immer noch genug Zeit haben bis zum Boarding, schauen wir uns im Zentralbereich noch eine Vorführung im Surfen an, dort ist extra eine Art Wellenbad aufgebaut. Wir sehen zu, wie einige Kinder dort ihre ersten Erfahrungen auf dem Surfbrett machen. Das ist sehr unterhaltsam und so vergeht die Wartezeit im Nu.

Dann schließlich ist es Zeit, zum Gate zu gehen. Unser Flug nach Philadelphia startet von einem gesonderten Terminal, wir müssen durch etliche Sicherheitskontrollen, mehrmals unsere Reisepässe und Tickets vorzeigen, bis wir endlich am Gate sitzen. Ich verschwinde noch schnell auf der Toilette und tausche meine Kontaktlinsen gegen die Brille – ungewohnt! Erfreulicherweise wird schon bald darauf mit dem Boarding begonnen. Es kann losgehen!

Bei einer Flugdauer von gut neun Stunden muss die Euphorie eine Weile vorhalten. Die Kinder probieren begeistert das Board-Entertainment durch. Wir haben die Auswahl zwischen einer Vielzahl von Filmen und Musikprogrammen. Jens und ich schauen schließlich gemeinsam „Der Schlussmacher“ mit Matthias Schweighöfer an. Ganz unterhaltsam, aber die Zeit wird uns trotzdem allmählich lang. Ich höre mir Duran Duran auf dem mp3-Player an, aber das ist schwierig, denn diese Musik kann ich nicht ruhig anhören, da muss ich mitsingen oder zumindest mitsummen und ganz ruhig sitzen kann ich dabei auch nicht. Im Flieger also höchst schwierig.

Kurz vor der Landung wird es turbulent. Der Flieger muss durch dichte Wolken fliegen und schaukelt dementsprechend. Unter uns ist immer mal wieder der Delaware River zu sehen, grau und bedrohlich sieht er aus. Felix wird schlecht, er muss sich übergeben. Zum Glück sind die Spucktüten in Reichweite.

Ich bin heilfroh, als wir gelandet sind! Und das erst recht, als wir erfahren, dass gleich nach der Landung unseres Fliegers der Flughafen wegen eines Gewitters geschlossen wird. Fast eine Stunde lang geht gar nichts mehr, auch das Gepäck wird nicht ausgeladen. Wir sind erleichtert, dass wir überhaupt noch landen konnten und freuen uns, als wir schließlich und endlich unsere Koffer bekommen, die alle außen ein bisschen feucht sind von dem Regen, der draußen getobt haben muss.
US001_PhiladelphiaAn der Immigration haben sich bereits lange Schlangen gebildet, aber zum Glück müssen wir dennoch nicht lange warten, das Procedere geht eigentlich ganz schnell. Wir müssen alle erst unseren Daumen, danach die übrigen vier Finger der rechten Hand auf eine Art Scanner legen und wir werden gefragt, wie lange wir bleiben. Jens hat uns vorher eingeschärft, keine Witze zu machen, weil die US-Officer keinen Spaß verstehen. Das beherzigen wir, auch wenn es uns zuweilen schwer fällt.

Dann endlich können wir das Flughafengebäude verlassen. Feuchtwarme Luft schlägt uns entgegen. Wir nehmen den Hertz-Bus, der uns zu unserer Mietwagenstation bringt. Mittlerweile scheint wieder die Sonne von einem leuchtend blauen Himmel. Während Jens sich um die Formalitäten kümmert, rufe ich rasch meine Eltern an: Gut angekommen!

Dann machen wir uns auf den Weg zu dem Auto, das in den nächsten Wochen unser Begleiter sein wird. Es ist ein Kia Sorrento, prima ausgestattet. Wir installieren noch unser mitgebrachtes Navigationsgerät und dann kann es endlich losgehen! Als Jens den Motor startet, geht auch das Radio an und es ertönt „Rio“ von Duran Duran – na, wenn das kein gelungener Auftakt ist! Wie sich herausstellt, ist das Radio auf einen Sender namens „80s on 8“ eingestellt und wir werden da noch häufiger meine Lieblingsband hören.

Auf der Fahrt zum Hotel sind wir vollauf mit Schauen beschäftigt. Die Fahrt dauert knapp 30 Minuten und schon bald tauchen die ersten Hochhäuser vor uns auf. Bald können wir auch den Turm des Rathauses erkennen mit der Statue von William Penn auf der Spitze.
US003_PhiladelphiaUnser Hotel ist das Holiday Inn Express Philadelphia-Midtown (http://www.hiexpress.com/hotels/us/en/philadelphia/phlmt/hoteldetail). Es liegt an der Walnut Street, der Hauptflaniermeile der Stadt. Ich hatte es ganz bewusst wegen seiner zentralen Lage ausgesucht, weil wir nur kurz in Philadelphia sind. Der Check-in ist freundlich und schon im Aufzug auf dem Weg zu unserem Zimmer machen wir erste Bekanntschaft mit der typischen Art der Amerikaner, freundlichen Smalltalk zu betreiben. Eine Frau fragt uns, woher wir kommen. Als sie hört, dass wir aus München sind, erzählt sie ganz begeistert, dass ihre Tochter dort studiert. Als wir sie am nächsten Tag noch einmal treffen, berichtet sie, dass sie extra ihre Tochter angerufen hat, um sie zu fragen, an welcher Uni genau in München sie studiert. Es ist die LMU und als wir berichten, dass auch Flo vorhat, dort zu studieren, freut sie sich.
Unser Hotelzimmer ist groß und geräumig, vom Fenster aus haben wir wieder den Blick hinüber zu Mr. Penn. Nachdem wir uns etwas frisch gemacht haben, starten wir zu einem ersten Bummel entlang der Walnut Street mit all ihren Restaurants und Kneipen. Leider ist gerade in dem Lokal, in dem wir schließlich landen, die Bedienung extrem langsam und umständlich. Flo schläft beinahe am Tisch ein. So machen wir uns nach dem Essen gleich auf den Rückweg zum Hotel und schlafen dann auch alle recht schnell ein.
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Freitag, 23. August: Philadelphia – Baltimore – Washington

Beim Frühstück kommt der erste Kulturschock, mit dem wir zwar gerechnet haben, der uns aber trotzdem sehr irritiert: Alles Geschirr ist aus Plastik oder Styropor! Die Abfalleimer quellen über von diesem unnötigen Müll. Jens, der das schon von seinen Geschäftsreisen kennt, hat sich von zuhause seine Edelstahl-Tasse mitgebracht. Wir übrigen arrangieren uns vorerst mit den Styroporbechern für Saft und Kaffee und inspizieren das durchaus ansehnliche Frühstücksangebot. Es gibt Bagels, Donuts, diverse Aufstriche, Müsli und Cornflakes, außerdem höchst leckere Käseomeletts, die vor allem Felix und ich uns schmecken lassen, und Bacon, Felix’ neue Leibspeise.

Derart gut gestärkt können wir bald auschecken und unser Gepäck im Hotel deponieren, um den Vormittag mit Sightseeing zu verbringen. Weil wir die Walnut Street ja schon kennen, nehmen wir diesmal die parallel verlaufende Chestnut Street bis zum Independence National Historic Park (http://www.nps.gov/inde/index.htm). Hier ist vor allem die Liberty Bell, die Freiheitsglocke, sehenswert, die bei der ersten öffentlichen Verlesung der Unabhängigkeitserklärung von 1776 erklang. Die Glocke steht in einem Pavillon und wie sich herausstellt, wird am Einlass ein Sicherheitscheck ähnlich wie am Flughafen vorgenommen. Weil Jens sein Taschenmesser mittlerweile aber wieder am Schlüsselbund befestigt hat (während des Fluges war das Messer noch im Koffer verstaut), verzichten wir darauf, den Pavillon überhaupt nur zu betreten. Denn zum Glück kann man die Glocke durch die großen Glasfronten auch von außen ganz wunderbar sehen.
US014_PhiladelphiaGegenüber steht die Independence Hall, UNESCO Weltkulturerbe, wo die Unabhängigkeitsserklärung unterzeichnet wurde, davor das Denkmal von George Washington. US011_PhiladelphiaVon dort gehen wir weiter zur Carpenters’ Hall, wo der Erste Kontinentalkongress tagte. Hier begegnen wir zum ersten, aber nicht zum letzten Mal in diesem Urlaub dem Namen Samuel Adams, der damals einer der Delegierten von Massachusetts war – und Jens vor allem als Biermarke vertraut ist.
US017_PhiladelphiaHier wie auch an mehreren anderen Stellen in der Stadt sehen wir eine sehr einladende Bank mit dem Schild „Once upon a nation“. Dort finden zu bestimmten Zeiten Vorlesungen für große und kleine Besucher statt, die sich dort Interessantes rund um die spannende Geschichte Philadelphias und der USA anhören können.
US018_PhiladelphiaWir gehen weiter zur Christ Church, wo schon George Washington den Gottesdienst besuchte. Auf dem Friedhof sind etliche der damaligen Kongressabgeordneten und Unterzeichner der Unabhängigkeitserklärung begraben. Empfangen werden wir dort sehr freundlich von einer jungen Mitarbeiterin, die uns auch gleich eine deutschsprachige Broschüre über die Kirche in die Hand drückt.

Der Weg führt uns weiter zu Elfreth’s Alley, die als die älteste bewohnte Straße der USA gilt. Mit dem buckeligen Kopfsteinpflaster und den hübschen Häusern mit ihren bunten Fensterläden gibt die Straße ein sehr einladendes Bild ab. Wir sitzen eine ganze Weile auf einem Mäuerchen, genießen die Atmosphäre und schauen den anderen Touristen (viele sind es nicht, es ist hier nicht gerade überlaufen) zu.

Nächster Stopp ist beim Haus von Betsy Ross, der Näherin der ersten US-amerikanischen Flagge. Abergläubisch sind die Amis wohl nicht, denn diese erste Flagge wird geziert von 13 Sternen. Im Innenhof entdecken wir einen hübschen Brunnen, in dessen Sockel die Namen der ersten US-Bundesstaaten eingraviert sind.

Vorbei am Denkmal von Benjamin Franklin, der hier begraben ist, und dem Eingang zu Chinatown gelangen wir schließlich zum Reading Terminal Market. Anders als in den Markthallen, die wir bisher z.B. in Südeuropa gesehen haben, ist das Warenangebot hier kunterbunt gemischt: frisches Obst und Gemüse direkt neben Schmuck, chinesisches Take away-Food gleich neben provencalischen Kräutern und Tischdecken… es ist ein Sammelsurium an Gerüchen und Geräuschen – leider etwas zu viel für Flo, der noch immer etwas angeschlagen ist, deshalb verlassen wir die Markthalle recht schnell wieder.

Jens will unbedingt noch das Rathaus mit William Penn aus der Nähe sehen. Dann noch rasch etwas Proviant einkaufen und schließlich geht es zurück zum Hotel, wo wir unser Gepäck abholen und unser Auto beladen.
US037_PhiladelphiaDie Fahrt in Richtung Washington führt uns direkt an der Stadt Baltimore vorbei und wir beschließen spontan, dort noch einen Stopp einzulegen. Der Inner Harbour ist sehenswert mit seiner Vielzahl an Museumsschiffen, die dort vor Anker liegen. In den Gebäuden rund um den Hafen locken schöne Geschäfte, Cafés und Restaurants.
US043_BaltimoreWir besichtigen noch das Seven Foot Knoll Lighthouse, dann machen wir uns auf den Rückweg zum Auto und setzen die Fahrt nach Washington fort.
US048_BaltimoreLeider geraten wir in recht dichten Verkehr und kommen nur langsam vorwärts. Da sorgt das Hinweisschild auf die Behörde der NSA kurz vor Washington doch für eine gewisse Erheiterung im Auto.
US051_WashingtonUnd schließlich erreichen wir die Hauptstadt der USA und sehen schon von Weitem die leuchtend weiße Kuppel des Kapitols glänzen. Die Aufregung und Vorfreude steigt!

Wir überqueren den Potomac River und erreichen Arlington, Virginia, den Vorort von Washington, wo unser Hotel liegt. Das Hotel Americana ist schon ein wenig in die Jahre gekommen, liegt direkt neben dem Freeway, aber strahlt dennoch einen gewissen Charme aus. Auch hier werden wir überaus freundlich empfangen. Gebucht haben wir diesmal zwei Doppelzimmer und unsere Freude ist groß, als wir entdecken, dass es sich dabei um zwei nebeneinander liegende Zimmer mit Verbindungstür handelt. Da wir nicht wussten, dass es das in diesem Hotel überhaupt gibt, hatten wir es auch gar nicht angefragt, umso erfreuter sind wir über diese Achtsamkeit.
US054_WashingtonUns plagt der Hunger und auf Empfehlung der Rezeptionistin lassen wir uns vom hoteleigenen Shuttlebus zum Crystal City Sports Pub (http://www.ccsportspub.com/) in der 23. Straße fahren. Dort finden wir uns in einem typisch amerikanischen Lokal wieder, mit leckeren Burgern und Steaks, an den Wänden hängen Fernsehbildschirme, auf denen Baseball-Spiele übertragen werden, das Publikum besteht ausschließlich aus jungen Amerikanern, wir sind die einzigen Touristen. Zurück zum Hotel gehen wir der Verdauung zuliebe zu Fuß, es ist auch gar nicht so weit wie zunächst gedacht, nach etwa einer Viertelstunde sind wir da und fallen müde in unsere Betten. Den Freeway kann man zum Glück überhaupt nicht hören, wir können wunderbar schlafen.

Samstag, 24. August: Washington

Mein Geburtstag! Meine Lieben haben extra Kerzen und Deko von zuhause mitgebracht, es gibt auch einige „kleine“ (soll heißen: leicht transportierbare) Geschenke, obwohl wir zuhause schon vorgefeiert haben. Von Jens bekomme ich Karten für einen Kabarettabend mit Volker Pispers im Münchner Circus Krone, von den Kindern einen Gutschein für zwei CDs – wovon ich mir die erste (Best of Loverboy) noch in diesem Urlaub aussuche.

Das Frühstück gibt es in der Hotellobby. Und obwohl ich am Abend zuvor gefürchtet hatte, dass es dort angesichts der überschaubaren Anzahl von Tischen und Stühlen zu Wartezeiten kommen könnte, finden wir gleich einen freien Tisch. Wie üblich, besteht das Frühstück aus Kaffee, Orangensaft, Milch, Müsli, Bagels und Obst. Mir schmeckt es, die Sonne scheint durchs Fenster und wir sind voller Unternehmungslust.

Unser Hotel liegt genau zwischen zwei U-Bahnstationen, die zugleich auch Shopping Malls sind: Pentagon City und Crystal City. Letztere ist ein Stück näher und der Weg dorthin etwas ungewöhnlich: Wir verlassen unser Hotel, gehen ein paar Meter die Straße entlang und betreten das benachbarte Marriott Hotel. Von dessen Lobby zweigt der Eingang zur U-Bahnstation im Untergeschoss ab. Dazu muss man zunächst einen langen, sanft abfallenden Gang entlanggehen. Optische Täuschung: Man sieht gar nicht, dass es eigentlich abwärts geht.
US055_WashingtonNachdem wir uns mit dem U-Bahnsystem (http://www.wmata.com/) vertraut gemacht haben und unsere Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt haben (die Bahnhöfe in Washington sind nur schummrig beleuchtet, aber man fühlt sich dennoch sicher, zumindest dort, wo wir waren), nehmen wir die Yellow Line bis zur Station L’Enfant Plaza. Von dort sind es nur ein paar Schritte bis zur National Mall, an deren westlichem Ende das Lincoln Memorial liegt, am östlichen Ende das Kapitol. Dazwischen liegt das Washington Monument und entlang der Mall, einer schönen Parkfläche, sind auf beiden Seiten zahlreiche Museen aufgereiht.
US060_WashingtonSo besuchen wir als Erstes den Sculpture Garden und wandern dann weiter zum Washington Monument, das leider eingerüstet ist, aber immer noch sehr imposant wirkt. Ein paar Schritte weiter erhaschen wir den ersten Blick auf das Weiße Haus, das ein Stück nördlich der National Mall liegt. Wir wollen aber erst noch weiter zum Lincoln Memorial. Allerdings wird es auf dem Weg dorthin immer voller. Wir haben schon zuvor etliche Menschen mit Plakaten gesehen und nun wird uns klar, dass wir mitten in eine Demonstration geraten sind. Und zwar nicht in irgendeine, sondern in die Demo anlässlich des 50. Jahrestages des „March on Washington“, jener friedlichen Demonstration, bei der Martin Luther King seine berühmte Rede („I have a dream“) hielt. Damals waren über 250.000 Menschen unterwegs und etwa ebenso viele sind es auch im Jahre 2013. Nachdem wir eine Weile im Gedränge mit marschiert sind, wird es uns doch zu voll. Wir beschließen, den Besuch des Lincoln Memorial (wo die Abschlusskundgebung stattfinden soll) für heute sein zu lassen und gehen stattdessen lieber gleich zum Weißen Haus, wo es dafür erfreulich ruhig und leer ist. Dieses Gebäude, das uns allen aus dem Fernsehen und der Zeitung nur allzu vertraut ist, nun tatsächlich in echt zu sehen, versetzt mich in ein ungeheures Glücksgefühl: Wow, ich bin wirklich hier, diese Reise, die ich so lange geplant und von der wir alle so lange geträumt haben, ist nun tatsächlich Wirklichkeit geworden!
US065_WashingtonVom Weißen Haus aus gehen wir über die Pennsylvania Avenue in Richtung Kapitol. An einem Stand kauft Jens sich eine „Pretzel“ – zum ersten und letzten Mal! Dieses süße Hefegebäck ist mit unseren bayrischen Brezn überhaupt nicht zu vergleichen! Entlang dieser Straße stehen viele Prachtbauten, Museen und Regierungsgebäude. So kommen wir u.a. am Old Post Office und am FBI Building vorbei. Die Straße wird gesäumt von schönen Bäumen, überhaupt ist es hier überall sehr grün und wir sind überrascht, wie wohl man sich hier als Fußgänger fühlt, das hätten wir so in den USA überhaupt nicht erwartet. Zumal die Bäume auch noch wohltuenden Schatten spenden, denn es ist sehr warm und sonnig.

Dann erreichen wir endlich den Capitol Square mit seinen Wasserflächen, Brunnen, Statuen und dem wunderbaren Blick auf das schneeweiße Kapitol, das in der Sonne leuchtet.

Von dort geht es weiter zur Union Station, dem wunderschönen alten Bahnhofsgebäude. Wir genießen die Kühle im Gebäude und gönnen uns eine Verschnaufpause im 1. Stock eines Cafés mitten in der Bahnhofshalle, Panoramablick inklusive.

Für den Rückweg wählen wir wieder die Metro, steigen diesmal aber schon an der Station Pentagon City aus. Dort ist es uns definitiv zu laut. Die USA sind generell ein sehr lautes Land, was niemanden zu stören scheint, aber die Musikbeschallung in dieser Mall ist uns – erschöpft und erhitzt, wie wir nach diesem langen Besichtigungstag sind – eindeutig zu viel. Lustig ist allerdings das Überangebot an Kaugummiautomaten, die wir dort entdecken. Bei uns zuhause sind Kaugummiautomaten ja mittlerweile eine Rarität geworden.
US087_WashingtonFür den Abend haben wir einen Besuch im Studentenviertel Georgetown geplant, das im Reiseführer als besonders malerisch und voller kulinarischer Verlockungen beschrieben wird. Da es dort direkt keine Metrostation gibt, beschließen wir, mit dem Auto hinzufahren. Leider stecken wir dann am Beginn des Viertels gleich mal im Stau und die Parkplatzsuche gestaltet sich schwierig. Für die Strecke von knapp vier Meilen brauchen wir insgesamt gut eine Stunde, wobei wir die meiste Zeit davon in Georgetown im Kreis fahren müssen. Doch zuguterletzt finden wir einen Parkplatz und können gemütlich über die M Street bummeln, Schaufenster gucken und dann hinunter zum Potomac River schlendern. Dort sind leider in den Restaurants sämtliche Sitzplätze innen und außen schon belegt – kein Wunder, es ist ja auch ein herrlich warmer Sommerabend, ein Samstag noch dazu. Aber schließlich werden wir in Clyde’s https://www.clydes.com/location/georgetown/ an der M Street fündig und bekommen dort ein leckeres Abendessen mit hervorragender musikalischer Untermalung (vor allem Flo’s Geschmack wird absolut getroffen).

Die Heimfahrt zum Hotel gestaltet sich zum Glück problemlos und wir erhaschen dabei sogar noch einen Blick auf etliche beleuchtete Denkmäler und den Vollmond, der über dem Washington Monument steht.

Sonntag, 25. August: Washington

Happy birthday Flo! Aus dem Ausschlafen wird leider nichts, weil schon gegen acht Uhr morgens meine Mutter auf dem Handy anruft, um zu gratulieren. Es gibt erneut Geschenke – u.a. von Felix einen Gutschein für ein T-Shirt, das Flo sich in den USA aussuchen darf.

Nach dem Frühstück starten wir erneut von Crystal City aus in die Innenstadt. Diesmal nehmen wir die Blue Line bis zur Station mit dem lustigen Namen Foggy Bottom. Von dort aus geht es direkt zum Lincoln Memorial, das heute vergleichsweise ruhig wirkt. Man sieht noch die Überreste der Demo von gestern, vor allem viele Abfalleimer, die schier überquellen vor lauter leeren Wasserflaschen. Doch es wird auch überall schon fleißig aufgeräumt.

Entlang der National Mall gehen wir diesmal in Richtung Osten und gelangen so auch zum World War II Memorial, das mich von der Architektur her spontan an das Quidditch-Stadion aus „Harry Potter“ erinnert.

Wieder passieren wir das Washington Monument und werfen einen Blick hinüber zum Weißen Haus, aber heute heißt unser Ziel Smithsonian Air and Space Museum (http://airandspace.si.edu/). Das ist vor allem berühmt, weil dort die Apollo 11-Raumkapsel und ein echter Mondstein (unspektakulär) zu sehen sind. Hier zeigt sich wieder einmal, wie verwöhnt wir Münchner sind. Dank Deutschem Museum und Flugwerft Schleißheim lassen wir uns von den vielen ausgestellten Flugobjekten nur mäßig beeindrucken.

Doch es gibt auch eine sehr sehenswerte Vorführung im Freien, wo man bei Tageslicht durch spezielle Teleskope die Sonnenflecken begutachten kann, das ist wirklich spannend und gut gemacht.

Drinnen im Museum ist es angenehm kühl, aber draußen hat es fast 30 Grad Celsius und wir sind auch schon ziemlich erschöpft von unseren Besichtigungen. So nehmen wir bald die nächste U-Bahn zurück zum Hotel und ruhen uns dort etwas aus. Eine gute Gelegenheit, um uns schon einmal Gedanken über das Abendessen – Flo’s Geburtstagsessen! – zu machen. Felix schlägt vor, er könne doch mal zur Rezeption runtergehen und dort nach einer Restaurant-Empfehlung fragen. Gesagt, getan – was Jens und ich ziemlich cool von ihm finden, weil wir selber uns das im Alter von zwölf Jahren nicht unbedingt getraut hätten, in einem fremden Land in einer fremden Sprache. Die Empfehlungen der Rezeptionistin sagen uns allerdings trotzdem nicht so zu. Flo möchte gerne italienisch essen und ich möchte gerne noch nach Alexandria, den nächsten Ort südlich von Arlington, weil der mir im Reiseführer als sehr malerisch angepriesen wurde. Im Internet finden wir dort ein Lokal da Franco, das gut bewertet wird, und reservieren gleich telefonisch einen Tisch.

Zuvor fahren wir aber noch zum Arlington National Cemetary (http://www.arlingtoncemetery.mil), um dort die Gräber von Jackie und John F. Kennedy zu besuchen. Wie auf amerikanischen (Militär-) Friedhöfen so üblich, sind die Gräber sehr schlicht gehalten, werden aber rund um die Uhr bewacht und es herrscht eine angenehme Ruhe, die wir sehr genießen.

Wieder im Auto, fahren wir erst einmal ganz in Ruhe um das Pentagon herum und nehmen dann den Freeway nach Alexandria, eine Fahrt von nur wenigen Minuten. Wir parken vor dem Restaurant, haben aber noch eine knappe Stunde Zeit für einen Bummel. Ich bin begeistert von diesem pittoresken Ort mit den vielen hübschen Häusern und dem netten kleinen Hafen, von dem aus man am anderen Ufer des Potomac die Kuppel des Kapitols erkennen kann.

Im Restaurant erleben wir eine Überraschung: Heute ist „Opera Night“. Unser Abendessen wird musikalisch untermalt von einem Freund des Chefs, der Opernarien schmettert, sehr zur Freude seiner Gäste. Unsere eigene Begeisterung hält sich zwar in Grenzen, was die Musikauswahl angeht, aber insgesamt finden wir es wirklich lustig und Flo sagt sehr treffend: „Jedes Essen hier ist ein Erlebnis!“.
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Montag, 26. August: Washington – Lancaster

Es heißt Abschied nehmen von Arlington und Washington. Unser heutiger Weg führt uns in die Pennsylvania Dutch Country, die Heimat der Amish People. Gegen Mittag erreichen wir die Stadt Lancaster und kurz dahinter unser erstes Etappenziel, das Amish Village (http://theamishvillage.net/). Hier ist ein typisches Amish-Dorf nachgebaut.
US128_Pennsylvania_Dutch_CountryIch kenne die Amish People nur aus dem Film „Der einzige Zeuge“ mit Harrison Ford. Diesen Film haben wir uns zuhause extra vor dem Urlaub angeschaut und sind nun sehr neugierig darauf, was uns hier erwartet. Zunächst erhalten wir eine Führung durch ein typisches Amish-Wohnhaus. Ich bin begeistert von den wunderschönen Quilts, aber auf elektrischen Strom, TV und Computer möchte ich dann doch lieber nicht verzichten. Die Dame, die uns herumführt, beantwortet bereitwillig alle Fragen. So erfahren wir auch, dass Amish People erst als Erwachsene getauft werden und somit erst dann als vollwertige Mitglieder dieser Religionsgruppe gelten. Jugendliche werden durchaus dazu ermuntert, auch einen anderen Lebensstil auszuprobieren (was sich in der Pubertät wohl sowieso nicht vermeiden lässt). Angeblich kehren danach viele wieder zu den Amish zurück, aus welchen Gründen auch immer.

Nach der äußerst interessanten Führung können wir noch auf eigene Faust durch das Dorf bummeln. Sehr spannend ist vor allem die Schule. Viele der Worte, die dort auf Tafeln stehen, kommen uns durchaus bekannt vor, denn die Sprache der Amish ist eine Art Mischung aus Deutsch und Niederländisch. Im Shop entdecken wir ein Schulbuch, mit dem Amish People Hochdeutsch lernen. Ein Satz darin lautet: „Hallo, mein Name ist Susie.“

Nach diesem äußerst lehrreichen Besuch fahren wir weiter zum Dutch Treat Motel, das nur eine Meile entfernt liegt. Hier haben wir zwei Doppelzimmer gebucht und diesmal handelt es sich um ein ganz typisches Motel, mit dem Parkplatz direkt vor der Zimmertür. Das Beste aber ist der Swimming Pool, den wir den ganzen Nachmittag über für uns alleine haben. Hier können wir uns wunderbar erholen und die Seele baumeln lassen! Immer wieder sehen wir Amish People in ihren Kutschen vorbeifahren, nur habe ich leider nie meine Kamera griffbereit. Eigentlich mögen Amish People ja nicht fotografiert werden, aber so eine Kutsche im Vorbeifahren hätte ich schon gerne „erwischt“. Klappt leider nicht.
Zum Abendessen fahren wir zu Millers Smorgasbord (http://www.millerssmorgasbord.com/), eine Art All-you-can-eat mit typischen Speisen der Region. Dank der Gutscheinheftchen, die im Motel auflagen, ist das Abendessen auch gar nicht teuer und wir schlemmen uns nach Herzenslust durch Vorspeisen, Salate, Hauptgerichte inklusive Meeresfrüchte und vor allem ein überaus verlockendes Nachspeisen-Buffet.

Später müssen wir lachen, als wir die Mail von unserem Freund Roger, den wir am Ende unserer Reise noch besuchen werden, lesen. Wir hatten ihm von Washington aus gemailt und erzählt, dass wir als nächstes in die Pennsylvania Dutch Country fahren. Seine Antwort lautete: „Do try Smorgasbord!“

Dienstag, 27. August: Lancaster – Hershey – Niagara Falls

Das Frühstücksangebot im Motel ist mehr als dürftig: abgepackte Donuts und Kaffee aus der Thermoskanne. Dafür können wir im Freien in einem hübschen Pavillon neben dem Pool frühstücken. Und heute kann ich zumindest noch ein Foto von einem typisch amerikanischen Schulbus schießen, der gerade die Tochter des Motel-Besitzers abholt. Hier in Pennsylvania geht heute die Schule nach den Sommerferien wieder los. Für uns hingegen hat der Urlaub gerade erst richtig angefangen!
US157_Pennsylvania_Dutch_CountryUnser heutiges Ziel heißt Niagara-Fälle. Allerdings steht uns bis dahin noch eine stundenlange Autofahrt bevor. Weil es auf dem Weg liegt, machen wir unterwegs halt in Hershey. Die Stadt heißt so wie die Schokolade, die dort hergestellt wird und in ganz USA bekannt ist. Dass sich dort alles um Schokolade dreht, sieht man schon an den Straßennamen.
US161_HersheyIn Hershey’s Chocolate World gibt es einen Shop, ein Restaurant, man kann Schokoladen-Workshops besuchen und eine kostenlose, etwa zwanzigminütige Tour durch die Schokoladen-Herstellung machen. Wir kommen uns ein wenig vor wie in Disneyland, aber es ist lustig und unterhaltsam und am Ende bekommen wir alle einen „Hershey Kiss“ geschenkt. Natürlich kaufen wir auch noch im Shop ein, müssen aber später feststellen, dass unsere deutsche Schokolade wesentlich besser schmeckt, nicht so künstlich süß und pappig. Felix kauft sich im Shop noch eine Hershey-Tasse, die er für den Rest des Urlaubs mit zum Frühstück nimmt und später auch zuhause immer gerne in Gebrauch hat.

Nach dieser Stippvisite machen wir uns auf den langen Weg nach Nordwesten. Über weite Strecken führt unsere Route direkt am Susquehanna River entlang und ist durchaus malerisch. Am frühen Nachmittag erreichen wir den Highway, der von New York nach Buffalo führt. Unser Plan ist, uns einen schönen Rastplatz zu suchen und dort Picknick zu machen. Allerdings müssen wir erfahren, dass Rastplätze hier rar gesät sind. Als wir endlich einen gefunden haben, ist dieser alles andere als gemütlich, aber unser Hunger ist zu groß, um darauf noch Rücksicht zu nehmen.

Und dann erreichen wir endlich Buffalo, die letzte große Stadt vor dem zweigeteilten Ort Niagara Falls, der eine amerikanische und eine kanadische Seite hat, geteilt durch den Niagara River. Auf langen Brücken müssen wir mehrere Flussarme überqueren und schon von weitem sieht man über dem Fluss die Gischt. Wir wissen: Dort müssen die Wasserfälle sein, auch wenn wir sie selbst noch lange nicht sehen können.

Schließlich überqueren wir den Niagara River auf der Rainbow Bridge und erhaschen dort schon einen ersten Blick auf das, was uns an unserem Ziel erwartet. Am Ende der Brücke wartet aber zunächst einmal die Grenzkontrolle, die einige Zeit in Anspruch nimmt. Die Kontrolleurin in dem kleinen Häuschen fordert uns auf, sämtliche Autofenster herunter zu lassen. Die Umgebung der Grenzstation ist verspiegelt, so dass sie einen Rundum-Blick in unser Auto hat. Nach einigen strengen Fragen, wohin wir wollen und wie lange wir bleiben, dürfen wir passieren. Jetzt sind wir in Kanada!

Unser Hotel, das Travelodge At The Falls (Travelodge), liegt an der Straße Clifton Hill, das ist DIE Vergnügungsmeile von Niagara Falls. Denn wer glaubt, dass die berühmten Wasserfälle schon Attraktion genug für diesen Ort wären, der irrt gewaltig. Niagara Falls ist eine Mischung aus Las Vegas, Oktoberfest und Disneyland. Hier reiht sich ein Restaurant ans nächste, dazwischen gibt es Achterbahnen, Riesenräder, Geisterbahnen, Guinness World of Records, zahlreiche Geschäfte, ein Casino und und und.

Wir beziehen erst einmal unser Vierbettzimmer, zu dem eine kleine Terrasse mit Sitzgruppe gehört. Dann machen wir unseren ersten Spaziergang zu den Wasserfällen. Das Wetter hier ist warm, unglaublich feucht und schwül. Wir sind nur wenige Gehminuten vom Ufer des Niagara Rivers entfernt und spüren schon hier die Gischt, unsere Klamotten sind im Nu feucht. Aber alles ist vergessen, als wir endlich den ersten Teil der Wasserfälle, die American Falls, sehen.
US176_NiagaraUns wurde vorher geraten, dass die kanadische Seite des Ortes Niagara Falls die lohnendere sei und das finden wir bestätigt, denn von dieser Seite aus hat man einfach den besten Blick auf die Wasserfälle. Ich kann mich gar nicht satt sehen an den Wassermassen, die wild tosend bergab stürzen. Wir bummeln auf dem Fußweg oben am Steilufer entlang bis zu den Horseshoe Falls, die ihren Namen äußerst nachvollziehbar ihrer Form zu verdanken haben. Unter uns ist die Anlegestelle der kanadischen „Maid of the Mist“-Schiffe, die ganz dicht bis an die Fälle heran fahren. Die Leute an Bord tragen alle bunte Regenjacken. Uns reicht es, von oben zuzuschauen.
US178_NiagaraUnd nun komme ich auch endlich durch Zufall an mein Foto von den Amish People, denn auch die lieben es offensichtlich, zu verreisen!
US180_NiagaraWir haben fürs Erste genug von den Wasserfällen, die knurrenden Mägen melden sich zu Wort. Also bummeln wir den Clifton Hill entlang und landen schließlich bei Curry Queen, einem indischen Restaurant, das sehr einfach aussieht, wo es aber ein äußerst leckeres All-you-can-eat-Buffet gibt. Draußen fängt es nun an zu regnen, aber es ist immer noch sehr warm. Und so gehen wir nach dem Essen doch noch einmal an die Wasserfälle, die nachts wunderbar illuminiert sind. Leider kann meine Kamera das nicht so schön einfangen. Dann geht es zurück ins Hotel und wider Erwarten ist es ab Mitternacht richtig ruhig und wir können alle wunderbar schlafen.

Mittwoch, 28. August: Niagara-Fälle

Heute scheint wieder die Sonne! Unser Frühstück nehmen wir im benachbarten Diner-Restaurant Ruby Tuesday ein. Leider kommen wir erst kurz vor zehn Uhr und müssen feststellen, dass dort Punkt zehn Uhr abgeräumt wird. Aber wir können uns schon noch satt essen.
US183_NiagaraUnser Weg führt uns heute zunächst zum Hardrock-Café, wo Florian sich sein Geburtstagsgeschenk aussucht, ein schickes graues T-Shirt. Dann geht es erneut zur Promenade entlang des Niagara River. Heute gehen wir noch ein gutes Stück weiter als gestern, bis zum Table Rock, der Aussichtsplattform direkt an der Abbruchkante der Horseshoe Falls. Es ist unglaublich beeindruckend! Im angeschlossenen Visitors Center erfährt man allerhand Wissenswertes, u.a. auch, wie weit die Wassermassen die Abbruchkante schon verschoben haben.

Allerdings ist es auch heute wieder wahnsinnig schwül, unsere Klamotten kleben uns klatschnass am Körper. So verbringen wir den Nachmittag ganz entspannt am Hotelpool, den wir auch hier die meiste Zeit für uns alleine haben. Derart entspannt starten wir am Abend zu einem ausgiebigen Bummel durch das Vergnügungszentrum des Ortes.
US204_NiagaraZum Essen landen wir schließlich bei „Wendy’s“. Zum einen hatten wir in diesem Urlaub noch gar kein Fast Food, zum anderen hat das Lokal sehr große Fensterflächen mit einer tollen Aussicht auf Clifton Hill bis hinunter zum Niagara River. Und die Burger schmecken.

Donnerstag, 29. August: Niagara Falls – Binghamton

Bei strahlendem Sonnenschein verlassen wir Niagara Falls, nicht ohne von der Rainbow Bridge aus noch letzte Fotos zu machen. Es ist wirklich faszinierend, wie unterschiedlich die Wasserfälle je nach Tageszeit, Lichteinfall und Wetter aussehen!

Die Wieder-Einreise in die USA ist erstaunlich unspektakulär. Warum an den Flughäfen so ein Bohei gemacht wird, während die Grenzkontrolle in Niagara Falls so leger gehandhabt wird, ist für uns nicht wirklich nachvollziehbar, soll uns aber Recht sein. Wir nehmen nun Kurs auf New York, das wir allerdings erst nach einer Zwischenübernachtung erreichen werden. Jetzt geht es erst einmal in Richtung Finger Lakes – wer sich die zahlreichen langgestreckten, schmalen Seen auf der Landkarte anschaut, weiß, warum sie so heißen!

Flo wollte schon länger einen typisch amerikanischen Milchshake probieren und in Bloomfield, direkt an der State Route 5, ergibt sich die Gelegenheit. Wir müssen tanken und entdecken neben der Straße das Shivers, Shakes & Cones (Shivers Shakes & Cones), eine der leckersten Eisdielen, die man sich nur vorstellen kann! Wir kommen mit der Besitzerin ins Gespräch und als sie erfährt, dass ihre Kunden aus Deutschland kommen, bittet sie uns, ein Foto machen und auf Facebook posten zu dürfen. Wir stellen uns dafür gerne in Positur! Dann dürfen wir die verschiedenen Eissorten erst einmal probieren, bevor wir uns schlussendlich entscheiden und uns mit unseren Riesen-Shakes und -Eistüten auf der Terrasse niederlassen.
US210_Finger_LakesBald nach dieser süßen Pause erreichen wir den Canandaigua Lake und wenig später dann den Seneca Lake. Die Hauptstraße führt direkt am Ufer entlang und im Ort Geneva lockt ein Parkplatz mit Picnic Area direkt am See zu einer Pause. Wir fühlen uns fast wie am Starnberger See, eigentlich sieht es hier ganz ähnlich aus.
US213_Finger_LakesWeiter geht es zum Cayuga Lake und dann haben wir bald unser Tagesziel erreicht: Im an sich unspektakulären Ort Binghamton haben wir auf Trip Advisor ein ganz wunderbares und durchaus erschwingliches Bed & Breakfast entdeckt, das Pickle Hill. Wir hätten gerne öfter in einem B&B übernachtet, mussten aber bei der Reiseplanung feststellen, dass diese in den USA meist deutlich teurer sind als Mittelklassehotels, zumal sie oft in „historic homes“ beheimatet sind. Dieses hier kostet jedoch nur 62 Dollar pro Nacht und Zimmer inklusive Frühstück – vermutlich, weil es eben in einer nicht sehr touristischen Gegend liegt.

Unsere Erwartungen werden absolut erfüllt. Die Besitzer Leslie und Tom, mit denen wir zuvor schon einige nette Mails ausgetauscht haben, empfangen uns sehr freundlich, aber unaufdringlich. Unsere Zimmer sind wunderschön und gemütlich eingerichtet und das süße Esszimmer macht jetzt schon Vorfreude aufs Frühstück. Zuvor aber machen wir auf Empfehlung unserer Gastgeber noch einen Spaziergang im nahen Port Dickinson Community Park am Ufer des Chenango River und fahren dann zum Abendessen ins Lost Dog Café (http://www.lostdogcafe.net/) – ein super Tipp! Zurück im B&B sitzen wir noch lange mit Tom und einem Freund des Hauses auf der Veranda und reden über Gott und die Welt.

Freitag, 30. August: Binghamton – New York

Nach einem leckeren Frühstück (Flo hat Leslie erzählt, dass Felix so gerne Bacon mag, und prompt hat sie für uns alle jede Menge Bacon gemacht) und einem weiteren netten Ratsch heißt es Abschied nehmen von unseren Gastgebern – nicht ohne noch ein paar gemeinsame Fotos zu schießen!
US222_Finger_LakesAls nächstes steuern wir einen großen Supermarkt an, um uns mit neuem Proviant einzudecken. Dann nehmen wir Kurs auf New York! Die Route führt uns über weite Strecken durch eine grüne, scheinbar unberührte Landschaft. Links und rechts der Straße erstrecken sich Wälder, so weit das Auge reicht. In den Pocono Mountains, einem beliebten Ausflugsziel der New Yorker, machen wir Rast, bevor wir das letzte Stück unserer heutigen Etappe in Angriff nehmen.

Wir nähern uns dem Großraum New York von Westen her und schon von weitem grüßt im Dunst die beeindruckende Skyline zu uns herüber. Unser Hotel, das La Quinta Inn & Suites (La Quinta Secaucus) liegt in Secaucus/New Jersey, auf der Westseite des Hudson River. Ich hatte lange nach einem Hotel in Manhattan oder Brooklyn gesucht, doch allein das Parken unseres Mietwagens hätte das Übernachten dort unerschwinglich gemacht. Da Jens bereits einmal beruflich in Secaucus übernachtet hatte und wusste, dass man von dort aus mit dem Bus sehr bequem nach Manhattan fahren kann, hatte ich schließlich hier nach einer Unterkunft gesucht und war im La Quinta fündig geworden. Wir hatten ein Vierbettzimmer mit einen extra Wohnzimmer(chen) gebucht, das wir in den folgenden Tagen auch als Esszimmer nutzen. Von den Fenstern aus haben wir einen herrlichen Blick auf Manhattan und bei Nacht können wir die beleuchteten Spitzen des Empire State Building und des Freedom Tower (oder auch One World Trade Center) sehen.
US228_NYNachdem wir uns ein wenig frisch gemacht haben, gehen wir gleich zur Bushaltestelle, die praktischerweise direkt vor dem Hotel liegt. Mit den Bussen von New Jersey Transit (http://www.njtransit.com) soll die Fahrt durch den Lincoln Tunnel unter dem Hudson River hindurch bis zum Port Authority Bus Terminal (http://www.panynj.gov/bus-terminals/port-authority-bus-terminal.html) = PABT in Manhattan nur rund 20 Minuten dauern.

Wir besteigen also den sehr bequemen Reisebus – und stehen kurz danach im Stau. Was wir nicht bedacht haben: Es ist Freitag Nachmittag und am kommenden Montag ist Labor Day, ein Feiertag. Deshalb sind wohl besonders viele Leute unterwegs und so dauert unsere Fahrt nach Manhattan rund eineinhalb Stunden! Ich bereue bereits zutiefst, doch kein Hotel in Manhattan selbst gebucht zu haben. Aber schließlich kommen wir doch noch gut am PABT an, das praktischerweise in Upper Manhattan direkt an der 42nd Street liegt. Von hier sind es nur wenige Schritte bis zum Broadway, dem wir nach Süden bis zum Empire State Building folgen. Unsere ersten Eindrücke von New York:

Schon von zuhause aus hatten wir für das ESB Eintrittskarten gebucht, deshalb müssen wir nun erfreulicherweise am Eingang gar nicht Schlange stehen, sondern können gleich durchgehen zu den Aufzügen. Etliche Stockwerke weiter oben hingegen müssen wir uns dennoch an der Security anstellen, daran kommt man auch mit Vorbestellung nicht vorbei.
Uns fallen die Blicke auf, die einige der Security-Beamten Felix zuwerfen, können uns aber keinen Reim darauf machen, bis einer der Beamten in gespielter Verzweiflung ganz laut sagt: „Oh no, Red Sox!“ Darauf hin wird uns so einiges klar: Felix trägt ein Käppi des Bostoner Baseball-Teams Red Sox, das ihm Jens vor Jahren von einer Geschäftsreise mitgebracht hat. In New York, wo natürlich alle die Yankees unterstützen, ist das ungefähr so, als würde in München jemand mit BVB-Trikot herumlaufen 😉
Endlich auf der Aussichtsplattform angekommen, bin ich zunächst ein wenig enttäuscht: Es ist so dunstig, die Sicht nicht so klar wie erhofft. Allerdings können wir den Sonnenuntergang von hier oben aus erleben und als die Sonne weg ist, wird es auch gleich etwas klarer. Es ist faszinierend, wie nach und nach die vielen Lichter der Stadt angehen! Wir bleiben hier oben, bis es ganz dunkel ist, und können uns kaum sattsehen an diesem funkelnden Lichtermeer.

Doch irgendwann wird es uns schlichtweg zu voll, das Gedränge hier oben ist unglaublich. Also fahren wir wieder hinunter und schlendern den Broadway entlang. Auf diesem sind inzwischen die Gehsteige erfreulicherweise deutlich breiter als die Straße. Wir haben schon von Leslie und Tom erfahren, dass auch in New York mittlerweile viele Anstrengungen unternommen werden, die Stadt fußgängerfreundlich zu machen. Am Broadway ist das schon gelungen. Es sind viele Nachtschwärmer unterwegs, eine Gruppe Jugendlicher bietet eine Breakdance-Performance, es macht Spaß, sich treiben zu lassen.
So gelangen wir schließlich auch zum Times Square mit seinen vielen bunten Neonreklamen. Ich hatte ja eigentlich keine großen Erwartungen an New York, wohlwissend, dass ich nunmal kein Großstadtmensch bin. Deshalb bin ich selbst überrascht, wie gut es mir in dieser brodelnden Metropole gefällt, trotz des unglaublichen Lärms um uns herum. Ich stehe nur da, lasse die Atmosphäre auf mich wirken und denke: „Wow, nun bin ich wirklich in New York!“ Ich bin total fasziniert.

Plötzlich hören wir lautes Gebrumme, wie von hunderten Motorrädern. Und tatsächlich: Da schiebt sich eine ganze Kolonne von schweren Motorrädern langsam die Straße entlang, alle Maschinen sind bunt beleuchtet, viele der Fahrer verrückt maskiert, so ziehen sie natürlich die Blicke aller Passanten auf sich – ein echtes Happening!

Über die 42nd Street mit ihren vielen Theatern bummeln wir schließlich zurück zum PABT, wo wir noch eine Kleinigkeit essen. Dann suchen wir das Gate für unseren Bus zurück zum Hotel. Es sieht hier beinahe aus wie an einem Flughafen, die Gates sind allesamt sehr komfortabel, teils sogar mit Teppichboden ausgelegt, viele große übersichtliche Displays, so dass man sich schnell zurechtfindet. Erst als der Bus ankommt, öffnen sich die Türen, die einen direkt zum Bussteig bringen. Die Rückfahrt verläuft diesmal ohne Probleme und wir sind tatsächlich nach zwanzig Minuten an unserem Hotel, wo wir erschöpft in unsere Betten fallen.

Samstag, 31. August: New York

Beim Frühstück im Hotel (hurra, es gibt Rühreier und Bacon, Felix ist glücklich!) haben wir ein lustiges Erlebnis: Als das amerikanische Paar am Nachbartisch hört, dass wir uns auf deutsch unterhalten, sprechen sie uns an: „Do you know Aldi?“ Wir kapieren erst gar nicht, was sie meinen, denn sie sprechen es wie „Ooooldie“ aus. Doch dann wird uns klar: Ja, sie meinen tatsächlich die Discounterkette. Ja, klar kenne ich die, antworte ich, da kaufe ich zweimal pro Woche ein. Nun erfahren wir, dass es Aldi auch in den USA gibt (d.h. das wusste ich schon, ich hatte es auf der Google-Karte von Binghamton gesehen) und das schon seit vielen Jahren. Der Mann vom Nachbartisch arbeitet dort und kann uns noch einige Details erzählen. Und seine Frau ergänzt, dass sie auch sehr gerne dort einkauft, vor allem die Schokolade, denn die sei viel besser als die amerikanische. Nach unseren Erfahrungen mit Hershey’s Chocolate können wir ihr da nur aus vollsten Herzen zustimmen!

Dann machen wir uns auf den Weg nach Manhattan. Auch heute verläuft die Busfahrt ohne Probleme. Vom PABT aus nehmen wir gleich die U-Bahn nach Brooklyn zur Station Brooklyn High Street. Hier beginnt die Brooklyn Bridge, die über den East River nach Manhattan führt. Diesen Teil unseres Besichtigungsprogramms hatte ich bewusst für den Vormittag geplant, denn die Sonne steht noch im Osten und das Licht zum Fotografieren ist somit ideal. Wir haben einen wunderbaren Blick auf Manhattan und bis hinüber zur Freiheitsstatue!

Am anderen Ende der Brücke stehen wir direkt vor der City Hall. Von dort sind wir schnell wieder am Broadway, diesmal allerdings ein ganzes Stück weiter südlich als gestern. Nach ein paar Schritten geht es rechts in die Vesey Street, vor uns ragt der Freedom Tower auf und dann erreichen wir schon die Stelle, wo bis zum 11. September 2001 die Twin Towers des World Trade Centers standen. Mir wird ganz anders zumute. Sofort habe ich vor meinem geistigen Auge all die schrecklichen Bilder, die ich damals fassungslos am Fernseher verfolgt habe. Ich sehe wieder den Staub und Schutt in den Straßen, die Menschen, die schreiend davon gerannt sind – all das ist hier passiert, genau hier. Ich muss die Tränen mit Mühe zurückhalten. Wir kommen zu der Stelle, wo die Tickets für das 9/11 Visitor Center ausgegeben werden, lange Schlangen haben sich dort gebildet. Ich weiß gar nicht, wie ich das finden soll: So ein entsetzliches, tragisches Unglück – eine Touristenattraktion? Es ist natürlich viel mehr als das, aber trotzdem kommt es mir komisch vor, dass Menschen aus aller Welt extra hierher kommen, um den Ort zu besuchen, an dem so etwas Schreckliches geschah.

Wir verzichten darauf, das Visitor Center zu besuchen, denn auch so wird man auf Schritt und Tritt an 9/11 erinnert. An einer Wand ist ein großes Relief eingelassen: „Dedicated to those who fell and to those who carry on. May we never forget.“ Daneben ein Bild mit Feuerwehrleuten, die damals ihr Leben gelassen haben.

Rund um den Freedom Tower (der später offiziell in One World Trade Center unbenannt wurde) ist noch immer eine Baustelle. Auf einem Transparent am Bauzaun kann man erkennen, wie das Areal einmal aussehen soll. Dort, wo früher die Twin Towers standen, sollen Wasserbecken entstehen.
US267_NYNach diesen Eindrücken brauche ich eine Weile, um mein inneres Gleichgewicht wieder zu erlangen. Dabei hilft der Besuch eines Souvenir-Shops und das Aussuchen von Ansichtskarten für die Lieben zuhause. Über den Broadway gehen wir weiter bis zum South Ferry Terminal. Von hier starten die kostenlosen Fähren nach Staten Island. Wir haben uns sagen lassen, dass man von der Fähre aus den allerbesten Blick auf die Freiheitsstatue und auf Lower Manhattan hat und finden das bestätigt. Der Blick ist phänomenal!

Einen Besuch der Freiheitsstatue selbst haben wir nicht geplant – und hätten ihn auch spätestens jetzt eh wieder verworfen, als wir die langen Schlangen dort sehen!
US277_NYAuf Staten Island angekommen, versorgen wir uns an einem Stand mit ein paar Leckereien. Dann bummeln wir die Promenade neben dem Ferry Terminal entlang, bis wir eine sonnige Bank finden. Dort lassen wir uns nieder und genießen den Blick. Später am Nachmittag fahren wir zurück nach Manhattan. Der Blick, der sich uns vom Wasser aus auf die Wolkenkratzer bietet, ist fantastisch!

Zurück an Land nehmen wir die Broad Street (die entgegen ihres Namens gar nicht so groß ist und über weite Teile sogar eine Fußgängerzone) und gelangen so zur Wall Street mit der New York Stock Exchange. Da es fürchterlich heiß ist, lassen wir uns auf einer Treppenstufe im Schatten nieder und schauen eine ganze Weile dem bunten Treiben zu, denn natürlich wimmelt es hier nur so von Touristen aus aller Welt.

Schließlich kommen wir dann über die Nassau Street zurück zur City Hall und schlendern von da aus weiter nach Norden. Vorbei an einigen Prachtbauten – u.a. dem Supreme Court am Foley Square – geht es dann in Richtung Chinatown zur Canal Street. Hier ist es mir aber nun definitiv zu laut und zu voll, außerdem riecht es nicht besonders angenehm. Meine Kamera lasse ich hier lieber tief in der Tasche drin – nicht, weil ich mich gefährdet fühle, sondern weil ich in dem Gedränge eh nicht stehenbleiben könnte, um Fotos zu schießen.

Über die Canal Street kommen wir wieder einmal zurück zum Broadway, dem wir etliche Blocks nach Norden folgen, bevor wir dann links abbiegen zum Washington Square, der vor allem wegen seines Triumphbogens bekannt ist. Wir befinden uns hier mitten im Studentenviertel, der Park ist bevölkert von vielen jungen Leuten, es herrscht eine wunderbar entspannte Atmosphäre und es ist außerdem vergleichsweise ruhig hier. Also genau der richtige Platz für das nächste Päuschen. Wir haben Spaß daran, die vielen Eichhörnchen, die es hier überall in den Parks gibt, zu beobachten.

Schließlich haben wir aber endgültig genug für heute. Wir nehmen die Subway zurück zum PABT, den Bus zum Hotel und kühlen unsere schmerzenden Füße im Hotelpool – herrlich! Jens und Flo erklären sich bereit, nochmal rasch zum nächsten Walmart zu fahren und etwas für unser Abendessen einzukaufen. Denn wir haben alle vier keine Lust, heute essen zu gehen. Stattdessen machen wir es uns in unserem Wohnzimmer gemütlich. Mit Vollkornbagels, Frischkäse, Schinken und Tomaten werden wir auch richtig schön satt.

Sonntag, 1. September: New York

Als wir heute den Bus besteigen, gibt es eine freudige Überraschung: Felix muss nichts bezahlen, denn sonntags haben Kinder unter 14 Jahren freie Fahrt. Vom PABT aus schlendern wir zu Fuß die 42nd Street in Richtung Osten. So erreichen wir schon bald den Bryant Park an der New York Public Library. Hier sehen wir, wie New Yorker diesen Sonntag Vormittag verbringen: Mit einem Coffee to go, einem Buch, einer Zeitung oder dem Laptop an einem der kleinen Tische im Park – sieht sehr gemütlich aus!

Weiter geht es zum Grand Central Terminal, dem prachtvollen Bahnhofsgebäude, das wir ausgiebig bewundern.

Von da aus wollen wir zum Chrysler Building, das wir erst einmal ganz umrunden müssen, bevor wir den Eingang finden, der wäre nämlich gleich gegenüber des Grand Central Terminals gewesen. Leider kommen wir nur ein paar Schritte in die herrlich kühle Eingangshalle hinein, weiter ist der Weg abgesperrt. Aber was wir von hier aus sehen können, gefällt uns schon sehr gut.
US307_NYUnser Weg führt uns weiter bis zum UN Building am Ufer des East River. Jens möchte unbedingt die „Knotted Gun“-Skulptur sehen ), doch wir haben Pech: Wegen Bauarbeiten ist das Gelände großräumig gesperrt, der Weg zu der Skulptur daher nicht passierbar.
US312_NYSo bleibt uns nichts anderes übrig, als den ganzen Weg wieder zurück zu gehen. Diesmal nehmen wir die 45th Street, die uns zunächst mitten durchs Diplomatenviertel führt, wo es angenehm ruhig und – im Schatten der Wolkenkratzer – auch schön kühl ist. Und auch das hier sehen wir unterwegs:
US314_NYSo gelangen wir schließlich zur Fifth Avenue, der wir in Richtung Norden folgen. Von dieser angeblichen Luxus-Einkaufsmeile bin ich enttäuscht: Ich hatte etwas ähnliches erwartet wie die Münchner Maximilianstraße. Zwar sind auch hier sämtliche namhaften Designer mit ihren Läden vertreten, jedoch nicht so konzentriert wie in München, hier gibt es dazwischen immer auch mal billigere Geschäfte wie zum Beispiel H&M und natürlich die obligatorischen Fast-Food-Ketten, so dass das Flair insgesamt längst nicht so exklusiv auf mich wirkt wie in München… ich sag’s ja, wir Münchner sind verwöhnt!
US315_NYNächster Stopp ist an der St.Patrick’s Cathedral. Die ist von außen leider komplett eingerüstet und verhüllt, wie schade! Und innen geht es dank Baustelle und vieler Touristen auch nicht gerade besinnlich zu, aber das habe ich hier auch nicht erwartet. Überall liegen Hefte auf, in denen der Inhalt des Gottesdienstes von diesem Tag abgedruckt ist, mit allen Liedern und Evangelium. Ich nehme mir eines dieser Hefte als Souvenir mit.
US316_NYGleich gegenüber der Kirche ist das Rockefeller Center, das ich bisher nur aus dem Fernsehen kenne. Lustig: Da gibt es einen Lego-Shop mit einer Nachbildung des Rockefeller Center und der berühmten Prometheus-Figur. Im Gebäude selbst gibt es viele wuchtige Wandgemälde, uns ist hier jedoch alles ein wenig zu pompös.

Wir verlassen das Gebäude durch den nördlichen Seiteneingang und stehen direkt vor der Radio City Music Hall:
US326_NYDann folgen wir der Fifth Avenue weiter nach Norden bis zum Trump Tower. Darin gefällt es uns richtig gut. Die Wände sind mit kühlem Marmor verkleidet, an der Wand plätschert ein Wasserfall, es gibt Cafés und kleine Geschäfte und mit den vergoldeten Rolltreppen kann man einige Etagen höher fahren bis zu einer Terrasse im 5. Stockwerk, von der aus man einen schönen Blick hinunter auf die Straßenschluchten hat.

Gleich nebenan ist Tiffany’s – mit einer äußerst übersichtlichen Schaufensterauslage! Da ich mir überhaupt nichts aus Schmuck mache, wäre ich normalerweise direkt daran vorbei spaziert. Aber weil meine Mutter schon vor unserer Reise dauernd davon gesprochen hat, ob wir denn auch bei Tiffany’s frühstücken werden (haha), mache ich halt doch ein paar Fotos. Dann haben wir aber endgültig genug von dem Rummel hier und machen uns auf den Weg in den Central Park. Hier bummeln wir durch die schöne Parkanlage, pausieren ein wenig im Schatten und lassen es uns gut gehen.
US339_NYÜber die 7th Street, vorbei an der Carnegie Hall, geht es schließlich wieder zurück zum PABT und von da zum Hotel, wo wir uns erneut im Hotelpool von den langen Fußmärschen des Tages erholen. Goodbye New York!

Montag, 2. September: New York – Warwick

Goodbye New York! Heute verlassen wir die Metropole in Richtung New England. Es ist Labor Day, nicht nur ein Feiertag in den USA, sondern auch ein jahreszeitlicher Wendepunkt. Für viele Amerikaner sind nun die Sommerferien vorbei und pünktlich dazu schlägt auch das Wetter um. Bisher hatten wir fast ausschließlich schönstes Sommerwetter, heute aber ist es regnerisch-trüb. Für die Autofahrt ist uns das aber erst einmal egal.
US344_NYAuf der George Washington Bridge überqueren wir noch einmal den Hudson River und folgen dann der Interstate 1 über den Cross Bronx Expressway in Richtung Nordosten, entlang des Long Island Sounds, von dem wir aber leider von der Straße aus nichts sehen. Bald schon verlassen wir den Staat New York und erreichen Connecticut.

Unser nächstes Etappenziel heißt Mystic. Der Ort ist nicht nur bekannt durch den Film „Mystic Pizza“, in dem Julia Roberts ihre erste größere Rolle hatte, sondern vor allem durch den Mystic Seaport (www.mysticseaport.org), eine originalgetreue Nachbildung eines Hafenstädtchens im 19. Jahrhundert mit vielen historischen Schiffen. Aber just als wir dort den Parkplatz erreichen, fängt es an, in Strömen zu regnen. Getröpfelt hatte es vorher schon, aber nun gießt es wie aus Kübeln! Meine Männer sind nicht dazu zu bewegen, das Auto zu verlassen. Weil ich aber ganz dringend mal wohin muss, wage ich es doch und sprinte über die Straße bis zum Visitor Center. Dort nutze ich die Gelegenheit, mich schon mal ein wenig umzuschauen, aber ich muss einsehen: Es hat keinen Sinn, bei diesem Wetter auch nur an einen Besuch dieses Freiluftmuseums zu denken.

Also ändern wir unsere Pläne und fahren gleich weiter zu unserem Hotel – allerdings nicht auf dem Highway, sondern auf der US Scenic 1N, die direkt an der Küste entlang führt, vorbei an vielen kleinen Ortschaften, und allein dadurch schon abwechslungsreicher ist. Am frühen Nachmittag erreichen wir den Ort Warwick in Rhode Island und unser Hotel, das Homewood Suites (https://www.hilton.com/en/hotels/wrwhwhw-homewood-suites-providence-warwick/). Dies ist unser letztes Hotel in diesem Urlaub, hier bleiben wir vier Nächte, deshalb haben wir uns diesmal für ein Apartment mit zwei Schlafzimmern, zwei Bädern und dazwischen liegendem Wohnzimmer mit Kochecke entschieden. Das Hotel liegt in einer Gegend, wo viele Firmen sind, es ist eher ausgerichtet auf Geschäftsreisende und von Montag bis Donnerstag ist im Übernachtungspreis nicht nur das Frühstück, sondern auch ein Abendessen inklusive. Für uns ist es als Standort für die nächsten Ausflüge, die wir von hier aus planen, einfach ideal. Ich nutze den Nachmittag, um Wäsche zu waschen, ansonsten verbringen wir die Zeit im Pool, den es auch hier gibt und den wir wieder einmal für uns alleine haben. Sogar einen Whirlpool gibt es, aber der ist mir persönlich viel zu heiß. Das Abendessen in Buffetform ist richtig lecker und zum Nachtisch gibt es frisch gebackene Cookies, die die Köchin auf einem Tablett herumreicht. Uns geht es gut!

Dienstag, 3. September: Boston

Auch heute ist der Himmel bedeckt, deshalb beschließen wir, gleich heute unseren Tagesausflug nach Boston zu machen, da es uns gerade bei einem Stadtbummel sowieso viel lieber ist, wenn es nicht so heiß ist. Jens freut sich auf vertrautes Terrain, denn er kennt Boston von etlichen Geschäftsreisen, da hier der Hauptsitz seiner früheren Firma ist.

Wir fahren mit dem Auto bis in die Innenstadt und parken in einem Parkhaus an der Stuart Street. Von dort sind es nur ein paar Schritte bis zur Newbury Street, einer herrlichen Einkaufsstraße mit hübschen Häusern und netten kleinen Geschäften.

Von dort gelangen wir direkt zum Prudential Center und Felix erfährt nun, wo genau Jens damals sein Red Sox-Käppi gekauft hat. Direkt vor diesem Einkaufscenter liegt der Copley Square mit der Public Library.
US354_BostonAls wir von dort aus die Boylston Street entlang schlendern, sehen wir schon von Weitem am Gitterzaun vor einer Kirche jede Menge bunter Schleifen hängen. Beim Näherkommen stellt sich heraus: Es handelt sich um eine Gedenkstätte für die Opfer des Terroranschlages beim Boston Marathon, der sich genau hier am 15. April 2013 ereignet hatte. Nun fällt uns auch auf, dass unglaublich viele Leute ein T-Shirt mit der Aufschrift „Boston Strong“ tragen, als Zeichen der Solidarität.

Von hier aus gelangen wir zum Boston Common, einem schön angelegten Park, an dessen anderem Ende der Freedom Trail beginnt. Der ist für Touristen äußerst praktisch: mittels farbig markierter Pflastersteine wird man so auf einem knapp fünf Kilometer langen Weg durch die gesamte Downtown geleitet und kommt dabei an allen wichtigen Sehenswürdigkeiten der Stadt vorbei.
US363_BostonLos geht es beim Massachusetts State House, dem Regierungssitz des Bundesstaates.
US362_BostonEinige Schritte weiter erreichen wir die Park Street Church mit dem danebenliegenden Old Granary Burying Ground. Hier liegen etliche Wortführer des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges begraben, darunter auch Paul Revere und Samuel Adams.
US365_BostonAuf dem weiteren Weg fällt uns ein venezianisch anmutendes Gebäude auf – wie sich später herausstellt, nicht das einzige in Boston, denn der Boston Custom House Tower sieht beinahe so aus wie der berühmte Campanile von Venedig!
US372_BostonNächster Halt ist am Old State House. Hier wurde am 18. Juli 1776 der Text der Unabhängigkeitserklärung vom Balkon herab verlesen. Heute gibt es dazu eine Ausstellung im Inneren des Gebäudes.
US373_BostonGleich gegenüber steht die Faneuil Hall, benannt nach dem hugenottischen Kaufmann Peter Faneuil, der das Gebäude 1742 der Stadt als Markthalle schenkte. Bis heute dient das Gebäude als Forum engagierter Redner: Am Vorabend der Revolution wetterte hier unter anderem Samuel Adams gegen die britische Steuerpolitik, 1960 hielt John F. Kennedy hier seine letzte Wahlkampfrede und 2004 musste sich der amerikanische Präsidentschaftskandidat John Kerry hier George W. Bush geschlagen geben.
Als Markt genutzt wird heute jedoch der gleich gegenüber liegende Quincy Market. Schade, dass wir gerade erst auf einer Parkbank Brotzeit gemacht haben, denn hier gibt es etliche Stände, an denen ich gerne einmal probieren würde, vor allem natürlich die Spezialitäten, für die New England berühmt ist, wie z.B. Clam Chowder oder Lobster Rolls.

Um die Markthalle herum ist eine schöne Fußgängerzone, wo man herrlich bummeln kann. Um von hier aus den Italian District zu erreichen, musste man früher eine der Hauptverkehrsachsen Bostons überqueren. Doch dieser Expressway verläuft mittlerweile unter der Erde und auf der ehemaligen Straße ist ein hübscher Grünzug, der Rose Fitzgerald Kennedy Greenway, angelegt. Dort gibt es ein nettes kleines Labyrinth und ein Kinderkarussell, dessen Figuren nicht etwa wie bei uns Hubschrauber, Feuerwehr, Polizeiauto und dergleichen darstellen, sondern lauter einheimische Tierarten wie zum Beispiel die allgegenwärtigen Eichhörnchen, Füchse, Hasen, Schmetterlinge, aber natürlich auch Krabben und Hummer.
US381_BostonWenige Schritte später erreichen wir das Paul Revere House, das älteste Gebäude der Stadt. Paul Revere war – wie könnte es anders sein – einer der Helden der amerikanischen Revolution. Das Häuschen steht mitten im italienischen Viertel mit äußerst hübschen, anheimelnden Gebäuden, die aber für unser Empfinden nicht wirklich typisch italienisch aussehen, auch wenn sich darin viele italienische Geschäfte und Restaurants befinden.

Hier verlassen wir nun den Freedom Trail, der noch einige Kilometer weiter nach Norden führen würde, und wenden uns stattdessen der Boston Waterfront zu, auf dem Harbor Walk. In den ehemaligen Werften sind mittlerweile Luxushotels, Restaurants und trendige Geschäfte eingezogen, in den Stockwerken darüber gibt es sündhaft teure Wohnungen – und die Yachten liegen gleich davor.
US393_BostonSo gelangen wir zum Boston Tea Party Museum. Hier liegen die Nachbildungen der beiden Schiffe „Eleanor“ und „Beaver“ vor Anker, auf denen sich am 16. Dezember 1773 die Boston Tea Party (http://de.wikipedia.org/wiki/Boston_Tea_Party) zutrug. In dem Museum führen Angestellte in Originalkostümen die Besucher durch die Schiffe. Höhepunkt der Tour: Die Besucher können selbst Tee-Ladungen über Bord werfen (die dann später mittels Seilen wieder eingeholt werden).

Von dort aus machen wir uns langsam auf den Rückweg zum Parkhaus, wobei wir auch durch Bostons Chinatown kommen. Das Wetter hat den ganzen Tag gehalten, es war trocken und weder zu kühl noch zu warm. Jetzt aber kommt ein frischer Wind auf, die Leute auf der Straße legen spürbar an Tempo zu, um rasch die nächste U-Bahnstation zu erreichen (es ist gerade 17 Uhr und sehr viele Menschen verlassen die Büros und machen sich auf den Heimweg).
US403_BostonEs bleibt aber beim Wind, wir erreichen trockenen Fußes unser Auto und stehen dann auf dem Rückweg zum Hotel gleich mal im Feierabend-Stau. Leider entdecken wir zu spät, dass es auf dem Highway eine Car Pool Lane gibt, die man nur benutzen darf, wenn mindestens zwei Personen im Auto sitzen. Diese Voraussetzung hätten wir ja erfüllt, aber leider verpassen wir die Auffahrt auf diese abgetrennte Fahrspur, auf der wir deutlich schneller vorangekommen wären. So müssen wir uns halt weiter im langsamen Tempo vorwärts schieben. Schnell wird klar, dass wir es nicht mehr rechtzeitig bis zum Abendessen in unserem Hotel schaffen werden, aber das macht nichts, denn wir haben ohnehin noch ein anderes Ziel: Bevor wir am Morgen in Richtung Boston aufgebrochen sind, haben wir noch kurz in einem Einkaufszentrum in Warwick Proviant gekauft. Dabei ist uns ein Gitarrenladen (http://stores.guitarcenter.com/warwick-ri) aufgefallen, der aber in der Früh noch geschlossen hatte. Dorthin fahren wir jetzt. Und nach langem Probieren und Studieren wird Jens schließlich fündig und kauft sich eine kompakte Reisegitarre, die er sich schon lange gewünscht hatte. Die ist hier – nicht zuletzt dank des günstigen Dollarkurses – deutlich billiger als in Deutschland.
US407_WarwickDer Hunger treibt uns zum nächst gelegenen Taco Bell. Jens war schon öfter in Lokalen dieser Kette essen, unter anderem vor knapp zwanzig Jahren auch mit mir in Kalifornien. Doch hier sind wir von der Auswahl etwas überfordert: Soft Shells oder normale? Was für eine Füllung? Wir entscheiden uns für einen Zehnerpack, der von allem etwas enthält, stellen aber bald zwei Dinge fest: Erstens: Unsere selbst gemachten Tacos zuhause schmecken viel besser! Zweitens: Wir haben immer noch Hunger.
Gleich nebenan ist ein Dunkin’ Donuts und so schlage ich vor, dort noch einige Donuts zu kaufen und die dann gemütlich in unserem Hotelzimmer zu verzehren. Gesagt, getan – dachten wir!

Unser Auto lassen wir auf dem Parkplatz von Taco Bell stehen und gehen zu Fuß die zehn Meter bis zu Dunkin’ Donuts. Dort angekommen, stellen wir fest, dass es sich um eine reine Drive-Thru-Filiale handelt, aber das sollte ja eigentlich kein Problem sein, da wir eh Donuts zum Mitnehmen kaufen wollten, nicht zum dort Verzehren. Doch als wir an der Sprechanlage unsere Wünsche vortragen, gibt es doch ein Problem: Die Mitarbeiterin ist vollkommen verwirrt, weil sie kein Auto sehen kann und weigert sich, unsere Bestellung aufzunehmen. Auf unsere verblüfften Nachfragen hin kommt eine andere Mitarbeiterin, offensichtlich die Filialleiterin, aus dem Gebäude. Als sie uns vier auf dem Zufahrtsweg stehen sieht, ist sie zunächst total erschrocken und fordert uns dann rasch auf, schnell von der Straße weg auf den schmalen Gehsteig vor dem Gebäude zu kommen. Nach einigem Hin und Her nimmt sie unsere Bestellung auf, gibt diese per Funk an ihre Kollegin durch, verschwindet kurz, kommt dann mit unseren Donuts wieder heraus und kassiert – alles wie gesagt auf dem schmalen Gehsteig. Dass jemand ohne Auto zu einem Drive-Thru kommt, passiert ganz offensichtlich sonst nie! Wir jedoch amüsieren uns darüber noch lange Zeit später königlich. Und die Donuts schmecken allesamt wirklich lecker.

Mittwoch, 4. September: Warwick, Wickford Village

Heute scheint wieder die Sonne und so beschließen wir, einen Strandtag einzulegen. Überhaupt haben wir richtig Glück mit dem Wetter, denn an der Hotelrezeption erfahren wir, dass es am Vortag in Warwick und Umgebung richtig heftig gestürmt haben muss. Davon sind wir in Boston verschont geblieben.

Nun also auf zum Strand! Anhand einiger Broschüren, die im Hotel ausliegen, sowie übers Internet habe ich mir schon vorher ausgeguckt, wo ich hin will: Wir fahren zum Goddard Memorial State Park ), einem großen, schön angelegten Park mit Golfplatz, Reitställen und eben auch einem schönen ruhigen Sandstrand an der Greenwich Bay.
US409_WarwickRhode Island ist zwar der flächenmäßig kleinste Bundesstaat der USA (lt. Reiseführer 60 km breit und 77 km lang), hat aber rund 550 km Küstenlinie. Das kommt von den vielen Buchten, die teilweise tief ins Land hineinreichen. Das hat dem Staat den Beinamen „The Ocean State“ eingebracht.

„Unser“ Strand entpuppt sich als eine gute Wahl: Wir sind beinahe alleine hier. Von zuhause haben wir extra für diesen Strandtag unseren Lenkdrachen mitgebracht und unsere Jungs haben einen Riesenspaß damit. Ganz nebenbei kommen wir so auch mit einer jungen Mutter und ihrem kleinen Sohn ins Gespräch und außerdem sorgt der bunte Drachen für viel Freude bei einer Gruppe Senioren, die mit einem Kleinbus wohl von einem Seniorenheim hergebracht wurde. Die alten Herrschaften sitzen auf Klappstühlen auf einer etwas höher gelegenen Terrasse und haben sichtlich Freude an dieser unerwarteten Unterhaltung, die sich ihnen hier bietet.

Am Nachmittag haben wir genug vom Faulenzen und fahren ein paar Meilen weiter bis nach Wickford Village (http://wickfordvillage.org), das mir im Reiseführer als besonders „scenic“ angepriesen wurde. Der Reiseführer hat nicht übertrieben, hier sieht es wirklich genau so aus, wie man sich ein hübsches kleines Hafenstädtchen in New England vorstellt.
US416_WickfordWir kehren in der „Tavern by the Sea“ (http://www.tavernbytheseari.com) ein, wo wir auf der Terrasse mit herrlichem Blick auf den kleinen Hafen sitzen, und nun habe ich endlich Gelegenheit, ein paar typische Spezialitäten der Region zu probieren: „New England Clam Chowder“, eine cremige Muschelsuppe, und „Rhode Island Clam Cakes“, frittierte Teigbällchen, die mit Remouladensoße gegessen werden. Mmmmh, lecker!

Donnerstag, 5. September: Mystic, Newport

Wieder ist das Wetter herrlich, also starten wir einen zweiten Versuch, den Mystic Seaport zu besuchen. Es handelt sich dabei um das größte der Seefahrt gewidmete Freilichtmuseum seiner Art und ist wunderschön aufgemacht. Anhand einer ausführlichen Karte, die wir am Eingang bekommen, werden wir auf einem Rundweg durch dieses nachgebaute Hafenstädtchen des 19. Jahrhunderts geleitet. Neben vielen schönen Schiffen (darunter die „Charles W. Morgan“, das letzte amerikanische Walfängerschiff) kann man auch Läden und Werkstätten besichtigen wie zum Beispiel eine Seilerei, und immer wieder gibt es spannende Vorführungen, etwa im „Nautical Shop“, wo wir auf unterhaltsame Art und Weise allerhand Wissenswertes über die verschiedenen Methoden der Navigation erfahren.

Am Nachmittag fahren wir weiter nach Newport. Ein Blick auf die Karte zeigt die besondere Lage des Ortes auf einer Insel, nur über lange Brücken zugänglich. Schon die Fahrt dorthin ist also ein Erlebnis. Aber auch der Ort selbst gefällt uns sehr gut, hier geht es gleich nahtlos weiter mit der Seefahrerromantik. Außerdem hat Newport viele nette kleine Läden, die zum Bummeln einladen. Die typischen Ladenketten sucht man hier zum Glück vergebens.

Auf der Rückfahrt nach Warwick beschließen wir, am Abend nochmal so richtig schön essen zu gehen. Schließlich ist es unser letzter Abend zu viert und selbstbestimmt, denn am folgenden Tag werden wir nach Plymouth aufbrechen und unser letztes USA-Wochenende bei Roger und Joy verbringen, Jens’ ehemaligem Chef und seiner Frau. Also beschließen wir den Abend im „The Iron Works“, einer wirklich urigen Kneipe in einer ehemaligen Gusseisenfabrik.

Freitag, 6. September: Cape Cod, Plymouth

Wir verlassen Warwick in Richtung Plymouth/Massachusetts. Auf dem Weg dorthin beschließen wir ganz spontan, noch einen Abstecher zum Cape Cod zu machen, weil wir gut in der Zeit liegen. Also verlassen wir den Highway, der in Richtung Boston führt, und wenden uns stattdessen nach Osten zur Insel Cape Cod – denn bei genauerem Hinsehen entdecken wir auf der Landkarte, dass es sich hier nicht um eine Halbinsel handelt, wie wir zunächst angenommen haben.

Unser Ziel heißt Hyannis Port, früher einmal bevorzugter Urlaubsort des Kennedy-Clans. Auch heute ist die gesamte Insel vom Tourismus geprägt, der in Orten wie Hyannis auch gerne mal etwas exklusiver ausfallen darf. Parken kostet überall ein Vermögen und so landen wir schließlich an einem kleinen Platz, der zu einem Yachthafen gehört. Hier finden wir eine Bank, auf der wir Picknick machen können. Dabei bietet sich uns ein regelrechtes Spektakel, als wir beobachten, wie ein Ehepaar seine Yacht für den Winter aus dem Wasser holen lässt. Mittels Kranwagen wird das Boot aus dem Wasser gehievt und auf einem Anhänger platziert. Der Vorgang zieht sich hin, ist aber so spannend, dass wir dabei beinahe das Essen vergessen!
US458_HyannisKaum ist dieses Manöver zu Ende, kommt die nächste Attraktion in Form eines Ducktours-Fahrzeuges. Hierbei handelt es sich um ein Sightseeing-Amphibienfahrzeug, ein Bus an Land und ein Boot im Wasser. Den Passagieren merkt man ihre Begeisterung an.
US461_HyannisNach dieser kurzweiligen Pause treten wir das letzte Stück Fahrt bis nach Plymouth an. Bevor wir aber endgültig bei Roger und Joy aufschlagen, haben wir noch einen Besuch der Plimoth Plantation (http://plimoth.org) geplant. Hier werden wir wieder einmal mit der frühesten Geschichte der USA konfrontiert, denn hierbei handelt es sich um eine Rekonstruktion des Dorfes, in dem die Passagiere der Mayflower nach ihrer Ankunft im „gelobten Land“ lebten. Daran angeschlossen ist außerdem eine Art Indianer-Dorf, in dem Nachfahren der Wampanoag-Indianer ihre Kultur erläutern.

Der Rundgang beginnt mit einem kurzen Film im Visitor Center. Dieser Film erzählt sehr anschaulich und erfreulich neutral vom ersten Aufeinandertreffen der Engländer und der Indianer. Am Ende werden wir ausdrücklich dazu aufgefordert, Fragen zu stellen und das Gespräch mit den Leuten, die uns in der Plimoth Plantation begegnen werden, zu suchen.

Neugierig machen wir uns also auf den Rundweg, der uns zunächst zur Wampanoag Homesite führt. Zwei junge Amerikaner zeigen uns, wie die Indianer früher ihre Langboote gebaut haben, indem sie einfach einen dicken Baumstamm ausgehöhlt bzw. ausgebrannt haben. Eine freundliche junge Frau erzählt uns vom Leben in einem Indianerdorf, eine weitere zeigt uns, wie die Indianerinnen Körbe und andere Gebrauchsgegenstände knüpfen.

Im Crafts Center zeigen uns verschiedene Handwerker ihre Künste. Hier wie dort kommen wir sehr schnell mit den Leuten ins Gespräch.

Dann geht es weiter in das Dorf der Pilgerväter. Ein Schild am Eingang macht uns darauf aufmerksam: „Welcome to the 17th century“. Die Leute, denen wir hier begegnen, sind Schauspieler, die die Rollen verschiedener Einwanderer verkörpern. Joy, die hier selbst einmal einen Sommer lang gearbeitet hat, erklärt uns später, dass die Leute dafür eine einführende Schulung bekommen. Ihre Rollen orientieren sich an den Lebensläufen von Personen, die tatsächlich gelebt haben. Zum Job gehört auch das Erlernen der Sprache, eines alten englischen Dialekts, der für unsere deutschen Ohren auch ganz deutliche Züge des Niederländischen trägt.

So erzählt uns eine Frau im Dorf, sie sei die Haushälterin des Reverends William Brewster, der im Ort so etwas wie der Bürgermeister sei. Eine andere berichtet uns von ihrem harten, entbehrungsreichen Leben, das sich in erster Linie darum dreht, die Kinder groß zu ziehen und dem Garten rund um ihr Häuschen etwas Essbares abzuringen. Ein junger Mann teilt uns mit, dass seine Frau auf der Überfahrt von England hierher leider gestorben sei. Er reise häufiger zwischen dem alten und dem neuen Kontinent hin und her, um Geschäfte zu machen. Überall dürfen wir auch in die bescheidenen Behausungen hinein schauen und erfahren so auf sehr anschauliche Weise, wie die ersten Siedler hier wohl gelebt haben müssen.

Übrigens kommen laut Joy rund die Hälfte aller Besucher der Plimouth Plantation aus Deutschland.
Dann aber geht es endgültig zu Roger und Joy, die gar nicht weit entfernt wohnen, und uns sehr herzlich empfangen. Roger ist Jens’ früherer Chef und der Kontakt ist nie abgerissen, auch nicht, als Jens’ Abteilung aufgelöst wurde, woraufhin Jens zur Konkurrenzfirma gewechselt ist und einen Großteil seiner Mitarbeiter gleich mitgenommen hat. Wann immer Roger in den letzten Jahren nach München kam, haben wir uns getroffen, entweder in der Stadt oder bei uns zuhause, einmal auch zum Public Viewing bei der Fußball-WM 2010 in einem Lokal bei uns am Ort.

Und seit vielen Jahren hat Roger uns immer wieder eingeladen, ihn bei sich zuhause zu besuchen. Seine beiden Kinder sind mittlerweile erwachsen, so dass genügend Platz für Gäste ist. Inzwischen ist aber auch Roger nicht mehr bei seiner früheren Firma, sondern hat sich in Boston selbstständig gemacht, so dass es für ihn keinen Grund mehr gibt, geschäftlich nach München zu reisen. Umso schöner ist es, dass wir uns nun endlich einmal wiedersehen! Auch wenn wir Roger mit seinem Räuber-Hotzenplotz-Bart zunächst beinahe nicht erkannt hätten!

Nach der Begrüßung und einem kurzen Frischmachen wollen Roger und Joy mit uns zum Strand, um dort einen Abendspaziergang zu machen. Wir fahren alle in Rogers uraltem Mercedes, der im Kofferraum noch eine weitere Sitzbank hat, so dass wir auch zu sechst in ein Auto passen. Gut, dass Felix sich noch so klein machen kann!
US492_PlymouthZurück zuhause, gibt es ein original amerikanisches Barbecue mit Burgern, Maiskolben und allem Drum und Dran. Wir lassen es uns schmecken!

Samstag, 7. September: Plymouth

Heute geht es aufs Wasser! Roger ist ein begeisterter Wassersportler, doch sein eigenes Boot ist beim Hurrikan „Sandy“ kaputt gegangen. Deshalb hat er für den heutigen Tag ein Boot für uns gemietet. Schon vor ein paar Tagen hat er uns per Mail nach Größe und Gewicht der Kinder gefragt, um passende Rettungswesten besorgen zu können.

Doch bevor es losgeht, fahren Joy und ich erst einmal zum Einkaufen zu einem großen Supermarkt. Hier besorge ich auch noch einige Mitbringsel für unsere Lieben zuhause, wie Cookies, Cranberries und Maple Sirup. Außerdem kaufen wir bei Subway noch Verpflegung für unseren Ausflug. Das Sortiment bei Subway in den USA ist zum Teil ganz anders als bei uns in Deutschland, stelle ich fest. Aber schmecken tut es uns hier wie dort. Joy und ich verstehen uns prima. Sie ist Lehrerin und so drehen sich viele unserer Gespräche um das amerikanische und das deutsche – oder vielmehr bayerische – Schulsystem.

Als wir gegen Mittag schließlich zum Hafen aufbrechen, ist mir doch ein wenig mulmig zumute. Für mich muss ein Boot – oder besser Schiff – erst eine gewisse Größe haben, damit ich mich darauf sicher fühle. Ab der Größe eines Ausflugsdampfers auf dem Starnberger See ist es für mich okay – aber in so einem Mini-Boot? Zumal wir hier nicht auf einem ruhigen See herumschippern, sondern auf dem Meer, auch wenn wir innerhalb der Plymouth Bay bleiben, die zum offenen Meer hin durch vorgelagerte Sanddünen abgeschirmt ist. Trotzdem, mir persönlich wäre ein gemütlicher Bummel durch den Ort lieber gewesen, aber das kann ich natürlich nicht zugeben, also gehen wir alle sechs an Bord. Der Hafen, in dem Roger das Boot gemietet hat, liegt im Vorort Duxbury und nachdem Roger uns sicher aus der Marina heraus manövriert hat, geht es gleich mit vollem Tempo voraus! Der Bug hebt sich weit aus dem Wasser, wir müssen uns kräftig festhalten, um nicht ins Wasser zu fallen, und obwohl ich im Heck sitze, bin ich in wenigen Sekunden pitschnass vom aufspritzenden Wasser. Aber offenbar bin ich die Einzige, die ein wenig Schiss hat, meine Männer genießen den Trip in vollen Zügen, zumal sie alle auch einmal ans Steuer dürfen.

Für mich wird es interessant, als wir uns dem Hafen von Plymouth nähern, denn dort liegt ein Nachbau der berühmten Mayflower vor Anker. Außerdem erhaschen wir einen ersten Blick auf den Plymouth Rock.

Nach etwa drei Stunden kehren wir zur Anlegestelle zurück und nun fahren wir mit dem Auto tatsächlich noch ins City Center von Plymouth, um dort noch etwas bummeln zu gehen. Nun besichtigen wir den Plymouth Rock von der Landseite aus. Hierbei handelt es sich um den „geschichtsträchtigsten Stein Amerikas“ (Zitat Baedeker Reiseführer). Der Legende nach ist das der Stein, den die Pilgerväter bei ihrer Ankunft als ersten betraten. Später sollte dieser Stein ein paar Mal hin- und hergeschoben werden, wobei er in zwei Teile zersprang – was dem sonst eher unscheinbaren Felsbrocken dann doch noch eine nette Anekdote verpasst hat.

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Auf der gegenüberliegenden Straßenseite steht ein Denkmal für einen Indianer: Massasoit, laut Inschrift Häuptling der Wampanoag und Beschützer der Pilgerväter.

Nicht weit entfernt davon ankert die Mayflower II. Wie schon in Boston bei den Tea Party Ships, kann man auch hier Führungen mit Schauspielern in historischen Kostümen machen. Aber da es schon spät ist, verzichten wir darauf. Stattdessen lassen wir uns von Roger auf die Terrasse des Plymouth Yacht Clubs einladen, wo wir einen herrlichen Blick über den Hafen haben.

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Sonntag, 8. September: Plymouth – Boston – Philadelphia – München

Unser letzter Tag in den USA! Und unser Urlaub findet einen sehr würdigen Abschluss. Schon am Vortag hatte Roger uns gefragt, ob wir am Sonntag mit ihnen in die Kirche gehen wollen. Wir wussten zuvor nicht, dass Roger und Joy religiös sind, haben es aber gleich nach unserer Ankunft am Tischgebet recht schnell gemerkt. Dem Gottesdienstbesuch haben wir aber gerne zugestimmt. Wir besuchen die Saint Peter’s Catholic Church und wie zuvor schon beim Schulsystem, entdecken Joy und ich auch hier recht schnell ein gemeinsames Gesprächsthema. Auch ihre beiden Kinder waren Ministranten und da gab es ganz ähnliche Probleme mit der Einhaltung des Miniplans, aber auch schöne Erlebnisse, ganz wie bei uns eben auch. Auch die Kirchengemeinschaft selbst hat ganz ähnliche Probleme wie bei uns durch die Entstehung immer größerer Pfarrverbände.

Der Gottesdienst ist für uns eine interessante Erfahrung. Zwar verstehen wir nicht allzu viel von der Predigt, weil der Pfarrer etwas nuschelt und die Lautsprecheranlage zusätzlich verzerrt. Aber die Abläufe der Lithurgie sind uns doch vertraut, denn es sind die gleichen wie bei uns zuhause. Auch einige der Lieder klingen vertraut, auch wenn wir die englischen Texte natürlich nicht kennen. Auf jeden Fall ist der Gottesdienstbesuch ein wunderbarer Abschluss für unseren Urlaub und wir danken Gott für die vielen schönen Erfahrungen und Erlebnisse, die wir in diesen Wochen hatten und von denen wir sicher noch lange zehren werden.

Nach dem Gottesdienst geht es zurück nach Hause und während Joy uns ein leckeres Mittagessen kocht, packen wir unsere Siebensachen zusammen und machen uns reisefertig. Dann heißt es schließlich Abschied nehmen und wir fahren in unserem Mietwagen noch einmal in Richtung Boston. Unterwegs haben wir stockenden Verkehr und ich bin schon recht nervös, bis wir endlich den Boston Logan Airport erreichen. Die Abgabe des Mietwagens ist problemlos, allerdings müssen wir gefühlt doch recht lange auf den nächsten Shuttle Bus zum Terminal warten. Der Check-In hingegen verläuft reibungslos, am Gate haben wir noch genügend Zeit, noch rasch ein Dankes-Mail an Roger und Joy zu schreiben – free Wifi macht’s möglich.

Und schließlich besteigen wir unseren Flieger nach Philadelphia. Dieser Flug ist wunderschön. Wir fliegen entlang der Küste und sehen von oben noch einmal all die Orte, die wir in den letzten Tagen besucht haben: Newport ist deutlich erkennbar, die zerklüftete Küste von Rhode Island, Cape Cod, Long Island. Nur New York ist leider hinter Wolken verborgen. Der Landeanflug auf Philadelphia ist diesmal deutlich ruhiger als bei unserer Ankunft aus München. Noch einmal genießen wir den Blick auf den Delaware River und die Skyline von Downtown Philadelphia. Außerdem landet unsere Maschine überpünktlich, so dass sich die Wartezeit bis zum Anschlussflug nach München noch etwas mehr in die Länge zieht als ohnehin schon.

Auf dem Heimflug erleben wir zunächst den Sonnenuntergang „hinter“ uns im Westen und einige Stunden später dann den Sonnenaufgang „vor“ uns im Osten – schön! Ansonsten verläuft der Flug ruhig und ereignislos. Gerne hätte ich geschlafen, doch Felix neben mir ist sehr gesprächig…

Um 8.50 Uhr Ortszeit berühren wir wieder bayerischen Boden. Ein wunderschöner, erlebnisreicher Urlaub ist zu Ende. Die Erinnerung bleibt.