Der Garten der Düfte

Erstellt am 5.4.18. Kategorie: Buchrezensionen
„Der Garten der Düfte“
von Kirsty Manning
Bewertung
★★☆☆☆
Verlag Droemer Knaur
Buchform Taschenbuch, eBook
Erschienen April 2018
Seiten 480 als Taschenbuch
Erhältlich beiAP Buch Baldham, Buchladen Vaterstetten

Die Australierin Philippa, genannt Pip, ist Meeresbiologin und schreibt gerade an ihrer Doktorarbeit. Das nimmt sie derart in Anspruch, dass sie kaum noch Zeit für ihren Verlobten Jack erübrigen kann. Jack wiederum kann nicht verstehen, dass Pip ihre Doktorarbeit wichtiger ist als sein Kampf um das elterliche Weingut, so kommt es schließlich zur Trennung.

Als dann auch noch die Fördergelder für Pips Doktorarbeit auf Eis gelegt werden, flüchtet Pip nach Europa. In Spanien jobbt sie als Küchenhilfe in einem Sternerestaurant. Schon immer hat sie leidenschaftlich gern gekocht und sich viel mit Aromen, Kräutern und Gewürzen beschäftigt, so dass ihr bald eine Festanstellung angeboten wird. Doch gleichzeitig eröffnet sich ihr die Möglichkeit, ihre Doktorarbeit in Paris fertigzustellen. Und Jack, den sie noch immer liebt, hält sich ebenfalls gerade in Europa auf, nämlich auf einem Weingut in der Toskana. Aber auch ihre Schwester im heimischen Australien benötigt dringend ihre Hilfe. Nun muss Pip sich entscheiden, was sie wirklich vom Leben will.

Parallel dazu wird das tragische Schicksal von Artemisia im Jahre 1487 erzählt. Artemisia kam als Findelkind in ein französisches Schloss und Kloster, wo sie mittlerweile als Köchin arbeitet. Ihr ganzes Herzblut steckt sie in den wunderbaren Klostergarten, in dem neben Blumen auch viele Heil- und Küchenkräuter wachsen. Diese Kräuter sind wichtige Zutaten für das Festmahl, das Artemisia für die Hochzeit des Schlossherrn zubereitet. An diesem Hochzeitstag soll sich auch Artemisias eigenes Schicksal entscheiden, denn schon lange gehört ihr Herz dem Gewürzhändler Andreas. Doch wird der Schlossherr einer Hochzeit seiner Bediensteten zustimmen?

Die Verbindung zwischen Pip und Artemisia ist ein Bündel uralter Rezepte, das Pip zufällig findet. Allerdings sind diese Rezepte über weite Strecken der Geschichte überhaupt kein Thema mehr für Pip, erst im letzten Drittel des Romans macht sie sich daran, mehr über dieses Geheimnis herauszufinden.

Insgesamt fand ich die Geschichte leider sehr zäh und mühsam zu lesen. Die Autorin ergeht sich in ewig langen Beschreibungen von Pflanzen, Meerestieren, Kräutern und Gerichten. Nun bin ich zwar eine, die gerne kocht, noch lieber isst und ich liebe meinen Garten und die darin befindlichen Kräuterbeete. Trotzdem wollte der Funke nicht so recht überspringen. Anders als im Klappentext versprochen, lief mir beim Lesen nicht das Wasser im Mund zusammen, im Gegenteil: Nach einer Weile habe ich die langatmigen Beschreibungen nur noch quergelesen.

Der Wechsel zwischen den beiden Zeitebenen sorgte leider auch nicht wirklich für Spannung. Während die Geschichte in der Gegenwart sich über viele Monate erstreckt, geht es im Jahr 1487 nur um einen einzigen Tag im Leben von Artemisia. Und ich hatte schon ziemlich bald eine Ahnung, wie dieser Tag enden würde. Diese Ahnung hat sich dann auch bestätigt, so dass es auch hier leider keine Überraschungsmomente mehr gab.

Summa summarum ist dieses Buch wohl eher geeignet für Leser, die sehr ausführliche Beschreibungen von Landschaften, Flora und Fauna einer packenden Geschichte vorziehen.