Willkommen im kleinen Ostseehotel – Sommerträume

Erstellt am 30.8.23. Kategorie: Buchrezensionen
„Willkommen im kleinen Ostseehotel - Sommerträume“
von Evelyn Kühne
Bewertung
★★★☆☆
Verlag tolino media
Buchform Taschenbuch, eBook
Erschienen Mai 2023
Seiten 352
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Kürzlich hat die Bloggerin Helgas Bücherparadies auf Instagram die Autorin Evelyn Kühne vorgestellt und dieses Buch verlost. Da ich zu dieser Zeit gerade voller Vorfreude auf unseren geplanten Ostseeurlaub war, habe ich bei der Verlosung mitgemacht und – hurra – gewonnen! Deshalb hier zunächst nochmal ein großes Dankeschön an Helga und an die Autorin selbst für den Buchgewinn.

In der Geschichte geht es um die Journalistin Kathi, die für eine Reisereportage nach Ahrenshoop auf dem Darß geschickt wird. Kathi sträubt sich gegen den Auftrag, denn Ahrenshoop ist ihr Heimatort, den sie vor vielen Jahren verlassen und seither tunlichst gemieden hat, zu schmerzlich sind die Erinnerungen, die sie mit dem Ort verbindet. Doch sie hat keine Wahl: Die Zeitschrift, bei der sie bisher gearbeitet hat, soll eingestellt werden und das Onlinemagazin, von dem der Auftrag für die Reportage kommt, bietet ihr eine neue berufliche Perspektive, da muss sie die Kröte Ahrenshoop wohl oder übel schlucken.

Also reist Kathi an die Ostsee und da sie nicht bei ihren Eltern wohnen will, bezieht sie ein Zimmer im Hotel Godewind. Dieses Hotel ist Dreh- und Angelpunkt von Evelyn Kühnes Buchreihe „Willkommen im kleinen Ostseehotel“, deren erste beide Bände „Winterstürme“ und „Frühlingsgefühle“ ich bisher noch nicht gelesen habe. Aber das machte nichts, ich hatte nie das Gefühl, dass mir Wissen aus den Vorgängerbänden fehlt. In „Frühlingsgefühle“ steht laut Klappentext die neue Hotelchefin Elsa im Mittelpunkt, die auch in „Sommerträume“, dem dritten Band der Buchreihe, wieder eine Rolle spielt.

Während Kathi also auf der Suche nach Inspiration für ihren Artikel über die Insel streift, dabei einige alte Bekannte wieder trifft und neue Bekanntschaften schließt, kämpft Elsa mit ihren Gefühlen für ihren Freund Fiete. Denn der ist verwitwet und der Geist seiner ersten Frau Marit, einer Künstlerin, hängt wie eine dunkle Wolke über ihrer Beziehung. Elsa ist zutiefst verunsichert, ob sie neben dem (verklärten) Andenken an eine Tote jemals bestehen kann. Kathi wiederum muss sich schließlich den Ereignissen stellen, die seinerzeit dazu geführt hatten, dass sie die Insel fluchtartig verlassen hat.

Insgesamt hat mir die Geschichte gut gefallen und ich konnte mich sowohl in Kathi als auch in Elsa gut hineinversetzen. Sehr schön fand ich auch die Schilderungen von Ahrenshoop und dem Darß, die einerseits wirklich Lust darauf machten, diese Region mal zu besuchen, die aber andererseits auch die Schattenseiten des Tourismus nicht verschwiegen. Ab einem gewissen Punkt fand ich die Geschichte jedoch recht vorhersehbar und meine Ahnungen haben sich dann auch tatsächlich alle bestätigt.

Was mich aber wirklich gestört hat an dem Buch, das war das miserable Korrektorat. Immer wieder wurden „dass“ und „das“ verwechselt und es wimmelt im Text nur so von Kommafehlern. Tatsächlich ist im Impressum des Buches ein Name für Lektorat und Korrektorat genannt (manche Selfpublisher sparen daran ja leider), aber dennoch blieben viele Fehler unkorrigiert. Ein Komma signalisiert im Satz ja eine gewisse Pause, z.B. für einen Einschub, einen Nebensatz. Wenn das Komma aber scheinbar vollkommen willkürlich gesetzt ist, stört das meinen Lesefluss doch ganz erheblich. Beispiel gefällig? Bitteschön, hier gleich der allererste Satz: „Hektisch kurvte Kathi, die schmale Auffahrt des Parkhauses empor.“ Solche Beispiele gibt es im Buch mehr als genug. Dann wieder fehlt an anderen Stellen ein Komma dort, wo es eigentlich hingehören würde. Mag sein, dass das andere Leser*innen nicht stört, mich jedoch stört es sehr, zumal es eben sehr häufig vorkommt, mehrmals auf jeder Seite. Das hat meinen Lesegenuss dann doch getrübt.

Wer damit keine Probleme hat, den erwartet hier eine nette Urlaubslektüre, perfekt für zwischendurch und am besten im Strandkorb direkt an der Ostsee zu genießen.

[Werbung, unbezahlt]