„Glücksorte in der Toskana“ | |
von Gundi Herget | |
Bewertung
★★★★★
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Verlag | Droste |
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Buchform | kartoniert |
Erschienen | April 2023 |
Seiten | 168 |
Erhältlich bei | genialokal.de |
Der Sommer neigt sich nun langsam dem Ende entgegen und ich denke mit ein wenig Wehmut an unseren herrlichn Urlaub in der Toskana zurück. Dazu schwelge ich dann entweder in meinen eigenen Urlaubsfotos oder ich nehme diesen wunderbaren Reiseführer zur Hand, der genau das hält, was er verspricht, denn allein schon das Blättern darin macht definitiv glücklich.
Die Autorin Gundi Herget hatte als Studentin das Glück, ein Erasmus-Jahr in Pisa verbringen zu dürfen. Seitdem ist sie immer wieder in die Toskana zurückgekehrt, hat die Region inzwischen auch mehrfach mit ihrer Familie bereist und viele bekannte und weniger bekannte Orte aufgespürt, von denen sie in diesem Buch erzählt. Insgesamt 80 dieser Glücksorte, die sie allesamt selbst besucht hat, stellt sie hier vor und zwar jeweils auf einer Doppelseite: links der Text, rechts das seitenfüllende Foto. In der hinteren Umschlagklappe des Buches gibt es eine Übersichtskarte, in der die Nummern der Glücksorte eingetragen sind – allerdings leider etwas schwer zu entziffern (dünne, kleine rote Schrift auf grauem Hintergrund).
Aber sei’s drum: Es macht einfach Spaß, das Buch durchzublättern und sich bei den einzelnen Beschreibungen festzulesen. Enthalten sind so bekannte Orte wie die Piazza del Campo oder der Dom in Siena, wobei ich besonders witzig fand, dass die Autorin dort genau das beschrieben hat, was auch wir in unserem Urlaub gemacht hatten: Gegenüber des Doms gibt es nämlich eine unbekanntere Kirche mit einem Mauervorsprung, der sich perfekt dazu eignet, sich darauf niederzulassen, um in Ruhe die Fassade des Doms zu bewundern und das Treiben der Touristen zu beobachten.
Natürlich dürfen auch andere bekannte Sehenswürdigkeiten nicht fehlen, wie z.B. die Galleria dell’Academia und die Kathedrale in Florenz, die Piazza dei Miracoli mit dem Schiefen Turm in Pisa oder die mittelalterlichen Gassen von San Gimignano, die auch bei mir immer wieder Glücksgefühle auslösen (besonders abends!). Aber es gibt auch etliche Geheimtipps oder zumindest Entdeckungen abseits der allzu ausgetretenen Touristenpfade, wie etwa das Mittelalterfest oder das sprechende Haus in Pontremoli, eine verlockende Pasticceria im Bergdorf Barga oder eine besonders schöne Zypressenallee, die schon vom italienischen Dichter Carducci gerühmt wurde. Beschrieben werden auch besondere Landschaften wie die Crete Senesi, die Naturpools von Equi Terme, ein Zauberwald, eine Vulkaninsel, schöne Strände und herausragende Aussichtspunkte. Auch Tipps zu Unterkünften und Lokalen dürfen nicht fehlen. Auf jeder Seite stehen unter dem Beschreibungstext noch die wichtigsten Infos wie Adresse, Webseite und Anreisemöglichkeiten mit dem ÖPNV.
Wie schade, dass ich diesen äußerst abwechslungsreichen und unterhaltsamen Reiseführer nicht schon bei unserer Toskanareise dabei hatte! Andererseits: Die Lektüre hat mir so viel Lust gemacht, noch weitere, mir bis jetzt leider noch nicht bekannte Glücksorte in der Toskana zu entdecken, dass sich damit ganz hervorragend die nächste Reise planen lässt. Das Buch ersetzt sicher keinen „herkömmlichen“ Reiseführer, in dem alle gängigen Sehenswürdigkeiten in Florenz, Siena & Co. aufgeführt werden, es ist dazu aber die perfekte Ergänzung – vor allem für diejenigen Reisenden, die gerne auch mal Entdeckungen abseits der bekannten Routen machen. Gerade die kleineren Dörfer in der Toskana haben ja oft ganz wunderbar erhaltene historische Ortskerne, urige Lokale mit typischer Hausmannskost, Cafés mit besonders liebevoll hergestellten Köstlichkeiten und dann ist da ja immer wieder die fantastische Aussicht auf die herrliche Landschaft, die das Herz einfach höher schlagen lässt. Eben Glück pur.
[Als Werbung gekennzeichnet, da Rezensionsexemplar erhalten]