Dünenküsse

Erstellt am 5.4.25. Kategorie: Buchrezensionen
„Dünenküsse“
von Silvia Konnerth
Bewertung
★★★★★
Verlag Blanvalet
Buchform kartoniert, E-Book
Erschienen März 2025
Seiten 432
Erhältlich beigenialokal.de

Ich bin schon seit langem ein großer Fan der Bücher von Silvia Konnerth und so war meine Freude groß, als ich von ihrem neuesten Werk „Dünenküsse“ erfuhr, das auf der (fiktiven) Nordseeinsel Nordsand spielt. Hier lebt die alleinerziehende Antonia zusammen mit ihrem Vater und ihrem Teenagersohn Max. Antonia ist eine starke Frau, die neben der Familie auch die Landwirtschaft auf ihrem Hof sowie eine Zimmervermietung für Feriengäste wuppt.

Doch das Geld ist knapp und ein Hagelschauer, der die Heuernte zerstört, frisst ihre letzten Ersparnisse auf. Dabei braucht Antonia das mühsam angesparte Geld doch so dringend, um einen Begleithund für Max zu kaufen, denn Max leidet an Epilepsie, will sich aber – völlig normal für einen Teenager – nicht ständig von seiner Mutter überwachen lassen. Ein ausgebildeter Begleithund wäre eine große Hilfe, ist aber leider sehr teuer. Zumindest seelische Unterstützung erhalten Antonia und Max von Tristan, Antonias bestem Freund von Kindesbeinen an.

Was auf der Insel vermeintlich niemand weiß: Max‘ Vater ist Niklas, der auf Nordsand aufgewachsen ist, dann aber in die Welt hinauszog, um als Nick Miller eine Karriere als Schlagersänger zu starten. Er und Antonia waren einst ein Paar, doch Antonia war klar, dass sie Niklas nicht auf der Insel würde halten können. So ließ sie ihn ziehen, ohne ihm zu sagen, dass sie schwanger ist.

Doch nun drängt Antonias Vater sie dazu, Kontakt zu Niklas aufzunehmen und seine (finanziellen) Vaterpflichten einzufordern. Antonia will daran nicht einmal denken, doch durch einen Zufall landen sie und Tristan backstage bei einem Nick Miller-Konzert und es kommt zum Wiedersehen zwischen den drei ehemaligen Jugendfreunden.

Von jetzt an nehmen die Missverständnisse ihren Lauf, Antonia ist hin- und hergerissen zwischen ihrer Sorge um Max, der nicht weiß, wer sein leiblicher Vater ist, und ihren zwiespältigen Gefühlen Niklas gegenüber – die erste Liebe vergisst man schließlich nie, oder? Und auch Tristan mischt ihr Seelenheil gehörig auf und so spitzen sich die Ereignisse auf der kleinen Insel dramatisch zu.

Silvia Konnerth hat es wieder einmal geschafft, mich von der ersten Seite an in den Bann ihrer Geschichte zu ziehen. Auch wenn Titel und Cover zunächst eine locker-leichte Urlaubslektüre vermuten lassen, entpuppt sich das Buch als Roman mit Tiefgang. Vor allem Antonias stete Sorge um ihren Sohn Max, ihr Zwiespalt zwischen Bemuttern und Loslassen, ist unglaublich gut beschrieben, ich konnte mich sehr gut in ihre Gefühlswelt hineinversetzen. Max selbst ist ein so typischer pubertierender Teenager, dass ich beim Lesen sehr oft schmunzeln musste. Aber auch die übrigen Charaktere sind wunderbar beschrieben, mit all ihren Stärken und Schwächen.

Ich habe beim Lesen so mitgefiebert und mitgelitten, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte und wahrlich spannende Lesestunden hatte. Deshalb eine ganz klare Leseempfehlung.

[Als Werbung gekennzeichnet, da Rezensionsexemplar erhalten]