Wer die Kohlmeise stört

Erstellt am 27.5.25. Kategorie: Buchrezensionen
„Wer die Kohlmeise stört“
von Martina Pahr
Bewertung
★★★★☆
Verlag Emons
Buchform kartoniert, E-Book
Erschienen Mai 2025
Seiten 254
Erhältlich beigenialokal.de

Gartenkrimis liegen im Trend, nicht erst seit der österreichischen Autorin Martina Parker, die damit so erfolgreich ist, dass „Zuagroast“,  der erste Band ihrer Krimireihe, derzeit sogar fürs Fernsehen verfilmt wird.

Die Münchner Autorin Martina Pahr hat sich für ihre Krimis auf eine (fiktive) Münchner Schrebergartenkolonie konzentriert, im vergangenen Jahr erschien der erste Band unter dem Titel „Nur die Wühlmaus war Zeuge“, den ich selbst leider noch nicht kenne. Ich bin gleich mit dem zweiten Band eingestiegen, nachdem mich die Autorin im Anschluss an die Buchmesse Rosenheim kontaktiert hatte.

Der Klappentext sprach mich direkt an und so war ich neugierig auf die Lektüre. Es geht darin um Valentina, stolze Besitzerin eines Schrebergartens. Die dortige Ruhe wird allerdings jäh gestört, als der attraktive junge Heilpraktiker Sebastian tot im Schrebergarten seiner Verlobten Marie liegt. Er starb wohl an einem Bienenstich, denn er ist allergisch auf das Gift der Bienen – weshalb er eigentlich nie ohne einen sog. EpiPen aus dem Haus ging. Nicht nur deshalb wittert Valentinas Gartennachbarin Friedl sofort ein Verbrechen. Gemeinsam mit Valentinas Freundin Lerche beginnen die Damen, auf eigene Faust Ermittlungen anzustellen.

Dabei kommt heraus, dass Sebastian längst nicht überall so beliebt war, wie es zunächst den Anschein hatte. Und so stehen die drei Hobby-Ermittlerinnen bald vor einer ganzen Reihe von ungelösten Fragen: Da ist zum Beispiel die fesche Influencerin Willow – verband sie und Sebastian wirklich nur das Geschäftliche? Oder war da doch mehr? War Marie deshalb womöglich eifersüchtig? Was ist mit Chris, ebenfalls Schrebergartenbesitzer und heimlich in Marie verliebt? Und wer ist eigentlich das unbekannte Mädchen mit den rosa Haaren?

Schnell gibt es eine ganze Reihe von Verdächtigen, doch die Auflösung des Falls wartet dann doch nochmal mit einigen Überraschungen auf. Sehr gut gefallen hat mir der Schreibstil und das sympathisch Selbstironische der Ich-Erzählerin Valentina. Manches war mir allerdings ein wenig zu verworren: Da gab es etliche Rückblenden und arg viele Personen, die in der Handlung vorkamen – ich hätte mir da vermutlich leichter getan, wenn ich den Vorgängerband bereits gekannt hätte. Doch alles in allem war dies ein amüsanter, unterhaltsamer „Cosy Crime“ in einem wundervollen Setting – die Schrebergartensiedlung und die dort werkelnden Hobbygärtner*innen konnte ich mir bildlich vorstellen – und jedes Mal, wenn ich nun an unserer heimischen Schrebergartensiedlung vorbeiradle (was ich oft und gern tue), muss ich jetzt an diesen Krimi denken. 🙂

[Als Werbung gekennzeichnet, da Rezensionsexemplar erhalten]