| „Das Knirschen von Schnee“ | |
| von Stina Milner | |
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Bewertung
★★★★☆
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| Verlag | Books on Demand |
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| Buchform | gebunden, Taschenbuch, E-Book |
| Erschienen | Oktober 2024 |
| Seiten | 380 |
| Erhältlich bei | genialokal.de |
Stina Milner ist eine weitere Autorin, die ich auf der Buchmesse Rosenheim kennengelernt habe. Ich habe dort ihre Lesung aus „Das Knirschen von Schnee“ besucht und da wir heuer selbst noch nach Schweden fahren, wo der Roman spielt, kam ich später noch sehr nett mit der sympathischen Autorin ins Gespräch. Hinterher hat sie mir dann das E-Book zugeschickt, vielen herzlichen Dank dafür!
Im Buch geht es um Liv, Ende 40, die in München-Grünwald ein ereignisloses Leben führt. Ihre Töchter sind aus dem Haus und ihr Mann Harald hat schon lange kein liebes Wort mehr für sie übrig. Dennoch fällt Liv aus allen Wolken, als Harald ihr eröffnet, dass er sich von ihr trennen will und längst eine neue Freundin hat. Liv steht erstmal unter Schock, es folgt ein häßlicher Scheidungskrieg, der auch gesundheitliche Spuren hinterlässt. Nur langsam kann sie sich mit dem Gedanken anfreunden, ein völlig neues Leben zu beginnen.
Ihre Ärztin rät ihr dringend zu einem Tapetenwechsel und so wagt Liv schließlich einen enormen Schritt, kauft ein Häuschen an einem einsamen See irgendwo im nördlichen Schweden und zieht mit Sack und Pack dorthin – und zwar mitten im Winter, als Lappland von einer durchgängigen Schneeschicht bedeckt ist.
Dieser dramatische Ortswechsel ist natürlich nicht ganz einfach und Liv muss erstmal mit allerlei Schwierigkeiten kämpfen. Doch sie wird im (fiktiven) Sörbyberg herzlich aufgenommen, knüpft neue Freundschaften und gewöhnt sich allmählich ein. Auch den Traum von eigenen Katzen und Hühnern kann sie sich nun endlich erfüllen. Nur der wortkarge ruppige Tierarzt Kjell, der noch dazu ihr Nachbar ist, begegnet ihr ausgesprochen unfreundlich – und dennoch bringt ausgerechnet er Livs Herz zum Flattern.
Die Monate vergehen und allmählich entwickelt sich so etwas wie eine freundschaftliche Beziehung zwischen Liv und Kjell, die allerdings dem Muster zwei Schritte vor, ein Schritt zurück zu folgen scheint. Nicht nur Liv wurde in der Vergangenheit so oft verletzt, dass sie quasi kein Selbstvertrauen mehr besitzt, auch Kjell schleppt einige Probleme mit sich herum. Nur langsam nähern sich die beiden vorsichtig an. Doch dann steht plötzlich Livs Tochter Hannah vor der Tür, die ihrer Mutter die Schuld am Zerbrechen der Familie gibt und Kjell offen feindselig begegnet …
Trotz des winterlichen Titels kann man diesen Roman sehr gut auch im Sommer lesen, denn die Handlung zieht sich über ein ganzes Jahr, man erlebt also auch den schwedischen Sommer mit, wobei insbesondere der lange kalte Winter sehr eindrücklich und anschaulich geschildert ist, man spürt die Liebe der Autorin zu diesem Land in jeder Zeile. Dadurch stieg beim Lesen meine Vorfreude auf unseren Urlaub nochmal kräftig an (wobei ich durchaus froh bin, dass wir nicht im Januar dorthin reisen!).
Liv und Kjell wollte ich manchmal am liebsten an den Schultern packen und kräftig schütteln. Vielleicht bin ich zu ungeduldig, aber das lange Hin und Her der beiden war mir stellenweise ein wenig zu langatmig, wobei es angesichts der Verletzungen, die beide in sich tragen, schon Sinn macht, dass sie sich so langsam annähern. Es lag eher an mir, dass es mir manchmal etwas zu schleppend vorwärts ging. Nichtsdestotrotz bin ich so richtig in die Geschichte eingetaucht und hatte ein sehr konkretes Bild vor meinem inneren Auge, so liebevoll und anschaulich hat die Autorin das Setting geschildert.
Alles in allem die perfekte Einstimmung auf unseren Schwedenurlaub.
PS: Eine Extra-Erwähnung ist das wunderschöne Cover wert. Bei der Autorin kann man den Roman als Taschenbuch mit Farbschnitt bestellen.
[Als Werbung gekennzeichnet, da Rezensionsexemplar erhalten]
