| „Drei Wünsche“ | |
| von Petra Oelker | |
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        Bewertung
         ★★★☆☆
         
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| Verlag | Wunderlich | 
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| Buchform | gebunden, E-Book | 
| Erschienen | September 2025 | 
| Seiten | 123 | 
| Erhältlich bei | genialokal.de | 
So langsam steigt bei mir die Lust auf Geschichten mit weihnachtlichem Setting. Gewissermaßen zum Einstieg in die Saison habe ich diesen kürzeren Roman gelesen, der in Hamburg anno 1773 spielt. Dreh- und Angelpunkt der Geschichte ist der Hamburger Mariendom, der damals noch stand.
Dort fand seinerzeit alljährlich vor Weihnachten ein großer Weihnachtsmarkt statt – übrigens der Vorläufer des heutigen Volksfestes „Hamburger Dom“, das dreimal jährlich auf dem Heiligengeistfeld stattfindet. Auch im 18. Jahrhundert war der Markt ein beliebter Treffpunkt für Händler, Handwerker, aber auch Gaukler und Taschendiebe.
Hier arbeitet die geschäftstüchtige Elsi mit ihrem Vater, der im Dom einen Stand mit Trödel betreibt. Heimlich schwärmt sie für Anders, den einarmigen Gärtner, der am Stand gegenüber Sämereien verkauft, doch ihrem Vater ist Anders nicht gut genug – wie eigentlich überhaupt kein Mann, der sich für seine Tochter interessieren könnte.
Ganz andere Sorgen hat Theda: Sie hat gerade ihre Stellung als Gesellschafterin verloren, nun bleibt ihr nichts anderes übrig, als in ihre Heimat Ostfriesland zurückzukehren und dort einen Mann zu heiraten, den sie nicht liebt und der sie nicht achtet, aber ihre einzige Versorgung darstellt. Durch eine List verschafft sie sich einen kleinen Aufschub, um noch ein paar Tage in Hamburg verbringen zu können. Allerdings muss sie dafür ihren kostbarsten Besitz verkaufen.
Und dann ist da noch Madam Augusta, die eigentlich alles hat, was man sich wünschen kann, die sich aber dennoch oft einsam und alleine fühlt. Auf dem Weihnachtsmarkt im Dom kreuzen sich die Wege dieser drei Frauen und die Weichen für ihr Schicksal werden neu gestellt.
Mir ist als Erstes das zauberhafte Cover dieses Buches aufgefallen. Und auch innen ist die Geschichte ganz wunderbar mit Zeichnungen von Andrea Offermann illustriert. Leider konnte mich das nur bedingt darüber hinwegtrösten, dass die Geschichte selbst mich nicht wirklich packen konnte. Mir fehlte das letzte Quäntchen Spannung, das einen dazu bringt, unbedingt weiterlesen zu wollen. Vielmehr fielen mir meist nach zwei, drei Seiten die Augen zu und am nächsten Tag musste ich das zuvor Gelesene dann nochmal überfliegen, weil ich mich kaum noch daran erinnern konnte. Das lag aber nicht nur am Buch, sondern auch an mir, weil ich zu der Zeit einfach viel um die Ohren hatte und mich leider nicht so richtig auf das Buch einlassen konnte. Es war wohl einfach die falsche Lektüre zur falschen Zeit.
Sehr interessant fand ich dann aber im Nachwort die Erläuterungen zur sehr bewegten Geschichte des Hamburger Mariendoms. Schön, dass dieses inzwischen fast in Vergessenheit geratene Bauwerk auf diese Weise nochmal gewürdigt wurde.
[Als Werbung gekennzeichnet, da Rezensionsexemplar erhalten]
        

