Das Glück kommt in Wellen

Erstellt am 3.6.22. Kategorie: Buchrezensionen
„Das Glück kommt in Wellen“
von Gabriella Engelmann
Bewertung
★★★★☆
Verlag Droemer Knaur
Buchform Taschenbuch, eBook
Erschienen Mai 2022
Seiten 269
Erhältlich beiAP Buch Baldham, Buchladen Vaterstetten

Im März, zu einer Zeit, als es mir ziemlich schlecht ging, hat mir das Buch „Die Liebe tanzt barfuß am Strand“ von Gabriella Engelmann sehr geholfen. Mit dieser Lektüre konnte ich mich innerlich an einen absoluten Wohlfühlort zurückziehen, nämlich ins fiktive Lütteby an der Nordseeküste – ein Ort, an dem die Welt (fast) noch in Ordnung ist. Allerdings endete der Roman mit etlichen Cliffhangern, denn es handelte sich dabei um den Auftakt zu einer Trilogie und die vielen verschiedenen Handlungsstränge werden angefangen, aber noch nicht zu Ende erzählt.

Kein Wunder also, dass ich gespannt auf das Erscheinen von Band 2 wartete. Aber Achtung: Wer diese Trilogie noch nicht kennt, sollte unbedingt mit Band 1 anfangen, um bei Band 2 von Anfang an mitzukommen! Hier wird die Geschichte von Lina, ihrer Freundin Sinje und ihrer Oma Henrikje weiter erzählt. Lina durchlebt gerade ein ziemliches Gefühlschaos, denn gerade, als sie und ihr Chef Jonas sich näher gekommen sind, muss sie erfahren, dass Jonas wohl gemeinsame Sache mit dem ungeliebten Bürgermeister Falk macht. Lina fühlt sich hintergangen und selbst eine Aussprache mit Jonas kann nicht alle Zweifel ausräumen. Als Jonas’ Vorgänger urplötzlich auftaucht und Jonas ohne viel Federlesens rauswirft, spitzt sich die Lage dramatisch zu.

Doch damit nicht genug: Am Ende von Teil 1 hat Lina erfahren, dass ihre Mutter, die sie kurz nach der Geburt in der Obhut ihrer Großmutter zurückgelassen und sich seither nie wieder gemeldet hat, tatsächlich noch lebt und auch noch in Kontakt mit ihrer eigenen Mutter, also Linas Oma Henrikje, steht. Für Lina ist das ein ungeheurer Vertrauensbruch und eine Weile meidet sie Begegnungen mit ihrer Oma – was zum einen beiden weh tut, zum anderen in einem so kleinen Ort wie Lütteby nur schwer durchzuziehen ist. Noch dazu, wenn Dinge passieren, die den Zusammenhalt aller Dorfbewohner erfordern. Bei diesen Gelegenheiten und bei ihren weiteren Nachforschungen in der Vergangenheit lernt Lina so manche langjährige Nachbarin und Bekannte von einer ganz anderen Seite kennen. Als Leser*in erfährt man in Rückblenden auch noch einiges aus der Gefühlswelt von Linas Mutter vor rund 40 bis 50 Jahren. Zwar werden in diesen Rückblenden keine Namen genannt, aber dass es sich um Linas Mutter handelt, ist klar. Wer aber ist der Junge, mit dem Linas Mutter damals so eng befreundet ist? Ist er Linas unbekannter Vater? Was ist passiert, dass die beiden sich getrennt haben? Fragen über Fragen… und dann kommt es am Ende der Geschichte zu einer großen Überraschung.

Diesmal war ich darauf gefasst, dass die Handlung quasi mittendrin endet, nichtsdestotrotz ist der Cliffhanger gelungen, so dass ich nun gespannt auf den dritten und letzten Teil „Das Wunder küsst uns bei Nacht“ warte, der im September erscheinen soll und hoffentlich die ersehnte Auflösung bringt. Alles in allem war auch Teil 2 wieder eine wunderbare Feelgood-Lektüre, die ich glücklicherweise unter deutlich angenehmeren Umständen lesen konnte, als das bei Band 1 der Fall war. Ich habe mich auch diesmal wieder auf Anhieb wohl gefühlt in Lütteby, hätte mir nur manchmal noch ein klein wenig mehr Spannung gewünscht. Für den Urlaub am Strand – ob an der Nordsee oder am Mittelmeer – ist das auf jeden Fall eine ganz wunderbare Lektüre, die mir viel Freude bereitet hat. Eine Leseprobe gibt es auf den oben verlinkten Buchhandlungsseiten.