Ein tödlicher Jahrgang

Erstellt am 27.9.23. Kategorie: Buchrezensionen
„Ein tödlicher Jahrgang“
von Beate Maxian
Bewertung
★★★★★
Verlag Goldmann
Buchform Taschenbuch, eBook
Erschienen September 2023
Seiten 316
Erhältlich beigenialokal.de (Affiliate-Link, siehe Infos hier)

Von dieser Autorin habe ich vor einigen Jahren die beiden historischen Romane „Die Frau im hellblauen Kleid“ und „Die Tränen von Triest“ gelesen, die mir sehr gut gefallen haben. Krimi-Fans kennen Beate Maxian auch als Autorin der Sarah-Pauli-Reihe, die in Wien spielt. Die wollte ich immer schon mal lesen, nur leider fehlte mir bisher die Zeit und es sind inzwischen auch schon 13 Bände erschienen. Da steige ich nun doch lieber bei ihrer ganz neuen kulinarischen Krimi-Reihe ein, die in der schönen Wachau angesiedelt ist und deren erster Band gerade eben frisch auf den Markt kam.

Hauptperson ist Lou Conrad, eine ehemalige Polizistin, die aber aus ihrem bisherigen Beruf ausgestiegen ist. Stattdessen führt die Winzertochter nun in ihrem Heimatort, dem fiktiven Marienkirchen in der Wachau in Österreich, ein Feinkostgeschäft mit regionalen Spezialitäten. Doch dann ist das alljährliche Weinfest im Ort und da gibt es diesmal gehörig Aufregung, denn ein Weinberg steht in Flammen und es wird eine Leiche gefunden. Bei dem Toten handelt es sich um Markus Haller, einen bekannten Top-Winzer, und bald ist klar: Es war kein Unfall, sondern Mord.

Leider verdächtigt Lous Ex-Chefin zunächst den lokalen Imker, doch Lou ist fest von dessen Unschuld überzeugt. Außerdem ist ihr kriminalistischer Spürsinn ohnehin längst wieder erwacht und so beginnt sie, auf eigene Faust zu ermitteln. Unfreiwillige Unterstützung erhält sie dabei vom Sterne-Koch Fabio Gerber, der gerade im Begriff ist, zusammen mit seiner Frau Mona, einer früheren Freundin Lous, ein neues Restaurant in Marienkirchen zu eröffnen. Doch Mona ist plötzlich wie vom Erdboden verschwunden und auch per Handy nicht zu erreichen. Kein Wunder, dass Fabio sich Sorgen macht und Lou um Unterstützung bittet.

Schnell stellt sich heraus, dass Monas Verschwinden mit dem Tod von Markus Haller in Verbindung steht. Die Spurensuche führt Lou und Fabio bis nach Südtirol, wo Mona zuletzt bei einem Weinhändler gearbeitet hat. Doch es ist daheim, im lieblichen Donautal westlich von Wien, wo Lou schließlich in eine höchst gefährliche Situation gerät …

Mir hat dieser „Wohlfühl-Krimi“ von der ersten Seite an sehr gut gefallen. Die Wachau ist so wunderbar geschildert, dass ich am liebsten sofort meine Koffer gepackt hätte und hingefahren wäre, denn leider kenne ich diese Region bislang nur von der Durchfahrt – und das war vor 28 Jahren. Ich war beinahe ein wenig neidisch, wenn wieder einmal Lous Morgenritual beschrieben wurde: Mit der Tasse Kaffee in der Hand auf der Bank vor ihrem Haus sitzend mit Blick über die Weinberge hinunter zur Donau. Das stelle ich mir total idyllisch vor.

Doch auch der Kriminalfall selbst hat mich von Anfang an gepackt. Da der Prolog aus Sicht von Markus Haller erzählt wird, hat man als Leser anfangs einen kleinen Wissensvorsprung gegenüber den Ermittlern, doch schnell tun sich weitere Abgründe auf, kommen immer mehr Mordmotive ans Tageslicht und es wird so manche falsche Fährte gelegt, bevor es zum dramatischen Showdown kommt.

Ganz nebenbei erhält man als Leser eine kleine Weinkunde, sowohl in der Geschichte selbst als auch im Nachwort der Autorin. Die Geschichte spielt im Herbst und passt somit perfekt in die jetzige Jahreszeit.

Von mir also eine ganz klare Leseempfehlung und als Weinbegleitung empfehle ich dazu einen Grünen Veltiner aus der Wachau – woher sonst? 😉

[Werbung, unbezahlt, unverlangt] [Als Werbung gekennzeichnet, da Rezensionsexemplar erhalten]