Ein Besuch auf der f.re.e in München

Erstellt am 16.2.24. Kategorie: Dies & Das

Seit vielen Jahren besuche ich regelmäßig die Reise- und Freizeitmesse f.re.e, die immer im Februar auf dem Münchner Messegelände stattfindet. Schon während meiner Ausbildung zur Reiseverkehrskauffrau war ich gerne auf dieser Messe, die früher einmal CBR (Caravan-Boot-Reisen) hieß. Seither hat sich der Schwerpunkt der Messe verlagert: In meiner Erinnerung gab es damals eine ganze Halle voller Segelboote zu besichtigen, die gibt es heute gar nicht mehr, die Boote wurden von SUPs und Surfbrettern abgelöst. Eine Halle nur für Fahrradsport kam neu hinzu, geblieben sind der Bereich Camping/Caravaning und das, was mich am meisten interessiert, nämlich der Bereich Reisen.

In Zeiten vor Erfindung des Internets habe ich von dieser Messe immer kiloweise Reiseprospekte mit nach Hause geschleppt und so ganz lässt sich das auch heute noch nicht vermeiden. Daher habe ich mir bei meinem Messerundgang die drei Hallen zum Thema Reisen bewusst bis zuletzt aufgespart. Begonnen habe ich in der Fahrradhalle und hab mich gleich gefreut, denn mein Blick fiel als Erstes auf einen Stand mit dort ausgestellten Fahrradträgern fürs Auto. Vor einem Jahr hatten mein Mann und ich uns genau hier informiert und dann letztlich auch einen Fahrradträger gekauft, den wir seitdem schon mehrfach im Einsatz hatten, z.B. bei unserem Ostseeurlaub.

In diesem Jahr wollte ich mich aber weder nach einem Fahrradträger noch nach einem neuen Fahrrad umsehen (mit dem Thema habe ich mich nach dem Diebstahl meines eBikes intensiv beschäftigt), daher konnte ich ganz entspannt durch die Halle schlendern und zusehen, wie andere Interessenten auf dem messeeigenen Fahrradparcours verschiedene Drahtesel ausprobierten:

Die drei Hallen zum Thema Camping/Caravaning streifte ich nur kurz, ein Urlaub mit dem Wohnmobil ist in absehbarer Zeit nämlich nicht geplant. Und so landete ich schon recht bald in der Halle A3, der ersten der drei Messehallen zum Thema Reisen. Hier sind vor allem die Fernreiseziele vertreten, außerdem gibt es dort die Showbühne des Bayerischen Rundfunks. Die hatte ich allerdings noch nie zuvor so leer gesehen: Die Messe öffnete um 10 Uhr ihre Tore, mittlerweile war es 10:45 Uhr. Angesichts der Schlangen, die immer schon vor 10 Uhr am Einlass stehen, hat mich dieser Anblick echt überrascht:

Da am BR-Stand noch nichts los war, hatte ich Zeit und Ruhe, mich an der „Bayernwippe“ zu versuchen: Auf einem Brett mit den Umrissen Bayerns waren die sieben bayerischen Regierungsbezirke aufgemalt, das Brett war mittig aufgehängt. Mit einem achtseitigen Würfel (eine Seite für jeden Regierungsbezirk plus ein Joker) musste man nun würfeln und dann ein Gewicht auf das Feld des erwürfelten Bezirks legen – und das möglichst so, dass das Brett dabei nicht kippte und die Gewichte herunterfielen.

Mit ein wenig Fingerspitzengefühl und vor allem viel Ruhe (die ich niemals gehabt hätte, wäre es am Stand schon voller gewesen) gelang es mir dann auch, alle Würfel auf dem Brett auszubalancieren. Zu gewinnen gab es dafür aber leider nichts 😉

In der Nachbarhalle A4 ging es dann um Kreuzfahrten und die Mittelmeerländer. Auffallend war dort vor allem der Stand von Kroatien, zumal dort gerade eine Gesangstruppe auftrat. Während ich zuhörte (und dabei an unsere kroatische Partnergemeinde Trogir dachte), kam eine Frau mit einem Tablett und verteilte an die Besucher frisch gebackenes Gebäck – lecker!

Neben Kroatien, Griechenland, Spanien und Portugal ist vor allem Italien in dieser Halle gut vertreten – gefühlt hat hier jeder italienische Campingplatz seinen eigenen Messestand 😉  Aber gerade beim Münchner Publikum ist offensichtlich die Nachfrage vorhanden, die Stände waren dicht umlagert und auch ich informierte mich an den Ständen von Toskana und Gardasee, denn dorthin planen wir im Frühsommer eine Reise. Und so kam es, dass ich die Halle mit zwei vollgepackten Stofftaschen verließ, die Aussteller hatten es viel zu gut mit mir gemeint und mich mit unzähligen Prospekten versorgt, die ich in dieser Fülle eigentlich gar nicht gebraucht hätte.

In der Halle A5 haben Deutschland und die Alpenländer ihre Stände, außerdem findet man hier ein bisschen England, Irland und Skandinavien. Zwei Stände zum Thema Dänemark entdeckte ich, dort gab es allerdings neben landestypischen Spezialitäten wie Hot Dogs, Lakritz und Softeis nur Infos zu Süddänemark. Ich hingegen interessierte mich aus familiären Gründen eher für Aarhus, das weiter nördlich an der dänischen Ostsee liegt, auch dorthin ist heuer noch eine Reise geplant, um unseren Sohn zu besuchen, der dort gerade ein Auslandssemester verbringt. Zwar hatten die beiden netten Standmitarbeiter zu Aarhus kein Prospektmaterial, aber es stellte sich heraus, dass einer der beiden aus Aarhus stammt und so versorgten mich die beiden dennoch mit vielen Infos und einer handgeschriebenen Liste, was wir uns in Aarhus unbedingt ansehen sollten.

Nochmal zum Thema Kulinarik: Da blieb auf der f.re.e kein Wunsch offen. Gleich gegenüber des Dänemark-Standes gab es ein irisches Pub mit Livemusik und an anderer Stelle konnte man stündlich verschiedene leckere Käsesorten aus dem Allgäu probieren:

Für mich interessant war auch der Stand der bayerischen Landesgartenschau, die heuer in unserer Nachbargemeinde Kirchheim bei München stattfindet. Ich verfolge auf Instagram schon seit geraumer Zeit das Entstehen des Geländes und plane gleich mehrere Besuche dort, zumal auch ein tolles Kulturprogramm mit vielen Lesungen, Vorträgen, Musik und Kabarett stattfinden soll.

Außerdem gibt es auf der Reisemesse mehrere Stände mit Büchern: Reiseführer, prächtige Bildbände und Romane gab es dort zu kaufen, zumeist zu reduzierten Preisen, weil als Mängelexemplar gekennzeichnet. Natürlich habe auch ich dort gestöbert, aber gekauft habe ich nichts: Die beiden Taschen von den Italien-Ständen wogen schon schwer genug!

Zuguterletzt kam ich auf dem Rückweg zum Ausgang noch durch die Halle A6, in der das Thema Wassersport, Outdoor und Fitness beheimatet ist. Highlight dort ist das große Wasserbecken in der Mitte, wo man sich im Paddeln oder Tauchen ausprobieren kann:

Auch für die jüngsten Messebesucher ist dort viel geboten: Es gibt viele Spielflächen, Klettertürme und viele andere Attraktionen:

So vergingen die Stunden wie im Fluge, doch irgendwann taten mir die Füße weh, die Träger der Taschen schmerzten an den Schultern, außerdem wurde es mir nun doch allmählich zu voll. Zum Glück war der Weg zur U-Bahnstation nicht weit, die Messe ist hervorragend an den ÖPNV angebunden. Im vergangenen Jahr sind mein Mann und ich sogar mit dem Fahrrad zur Messe geradelt, da muss ich allerdings ein wenig Kritik äußern: Sichere Fahrradabstellplätze sind an der Messe München, zumindest am Eingang Ost (der für die f.re.e vorgesehen ist) nicht vorhanden. Zum Glück kann man sein Rad am Zaun ansperren, aber von einer Messe, die eine ganze Halle dem Radsport widmet, hätte ich da mehr erwartet.

Wer die f.re.e ebenfalls besuchen möchte, hat noch dieses Wochenende die Gelegenheit dazu. Mein Tipp: bequemes Schuhwerk anziehen, Wasserflasche mitnehmen und Jacken unbedingt an der Garderobe abgeben, in den Hallen ist es sehr warm. Infos zur Messe gibt es auf der f.re.e-Homepage.