„Glücksorte in Florenz“ | |
von Gundi Herget | |
Bewertung
★★★★★
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Verlag | Droste |
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Buchform | kartoniert |
Erschienen | Mai 2025 |
Seiten | 168 |
Erhältlich bei | genialokal.de |
Wer meinem Blog schon eine Weile folgt, hat es sicherlich bemerkt: Florenz gehört zu meinen absoluten Lieblingsstädten! Fünfmal war ich bisher dort, das letzte Mal 2024 während unseres traumhaften Toskana-Urlaubs, und ich hoffe sehr, dass es noch viele weitere Gelegenheiten zu Trips in diese faszinierende Stadt geben wird.
Zum ersten Mal war ich 1988 in Florenz, bei der Abschlussfahrt unseres Abiturjahrgangs. Ich weiß noch genau, wie wir uns damals abends heimlich aus der Pension stahlen, um auf der Ponte Vecchio den 18. Geburtstag einer Schulfreundin zu feiern. Wer hätte damals wohl gedacht, dass eben jene Schulfreundin knappe 40 Jahre später genau diesen Glücks-Reiseführer für Florenz verfassen würde, den ich nun voller Sehnsucht und Begeisterung durchblättere?
Einige der 80 darin aufgeführten Glücksorte erinnern mich sofort an meine eigenen Florenz-Besuche, denn natürlich dürfen darin solche „Must-Sees“ wie der Dom, die Kirche Santa Croce oder die Uffizien nicht fehlen. Oder die Piazza della Repubblica, wo übrigens unsere damalige Unterkunft während der Klassenfahrt noch immer existiert.
Aber es gibt auch viele Kapitel über Orte, die ich bislang noch nicht kannte, beispielsweise das „Museo degli Innocenti“, das Museum La Specola oder das CLET-Studio. Bei letzterem handelt es sich um das Atelier des Künstlers Clet Abraham, der vor allem dadurch bekannt wurde, dass er (verbotenerweise) Straßenschilder „verziert“. Schon bei unserem Toskana-Urlaub 2012 waren uns diese Schilder aufgefallen, ich wusste aber bislang nicht, dass dahinter ein einzelner Künstler steckt, geschweige denn, dass man seine Werke nicht nur auf den Straßen der Toskana, sondern auch in einem Atelier bewundern kann. Das werde ich beim nächsten Florenz-Besuch garantiert mal aufsuchen! Hier ein paar Foto-Beispiele, aufgenommen an verschiedenen Orten im Jahr 2012:
Gefreut habe ich mich, dass die Autorin auch den Mercato di Sant’Ambrogio erwähnt, den mein Mann und ich letztes Jahr ebenfalls besucht haben. Tatsächlich hatte es uns dort so gut gefallen, dass ich ganz vergessen habe, Fotos davon zu machen. Und natürlich erwähnt sie auch die Ponte Vecchio und all die anderen schönen Brücken über den Fluss Arno. Genannt werden außerdem einige lohnenswerte Museen, Geschäfte und Lokale, aber auch mehrere Grünanlagen, die willkommene Oasen der Ruhe inmitten der trubeligen Stadt darstellen – leider haben wir es letztes Jahr nicht mehr in den Giardino delle Rose geschafft, ein weiterer guter Grund, warum ich unbedingt nochmal nach Florenz muss!
Unter den Glücksorten finden sich aber neben Renaissance-Palästen, Parks und Museen auch Tipps, die ganz modern und alternativ daherkommen, wie beispielsweise das neue Kulturzentrum Le Murate oder die ehemalige Manifattura Tabacchi. Und es gibt auch ein paar Glücksorte, die ein wenig außerhalb liegen, wie etwa der hübsche Ort Fiesole oberhalb von Florenz (auch dort waren wir seinerzeit auf unserer Abschlussfahrt und ich werde nie vergessen, wie Mitglieder unserer Theatergruppe dort im alten Amphitheater, Gundis Glücksort Nr. 39, eine Spontan-Darbietung gaben).
Ach, ich könnte noch ewig so weiter schwelgen! Dieses Buch macht definitiv Lust darauf, (wieder) nach Florenz zu fahren, aber allein schon in diesem Reiseführer zu blättern, macht auch schon glücklich, versprochen. Jeder Glücksort wird auf einer Doppelseite vorgestellt, jeweils links der Text, rechts ein ganzseitiges Foto. In den Umschlagklappen gibt es Übersichtskarten, eine von der Innenstadt, eine weitere von Florenz und Umgebung, denn ein paar der Glücksorte liegen wie erwähnt ein wenig außerhalb. Zu jedem Glücksort sind die wichtigsten Infos wie Adresse, Webseite und (sofern möglich) Anreisemöglichkeiten mit dem ÖPNV aufgeführt.
Apropos: Erst kürzlich habe ich in der Zeitung einen ausführlichen Artikel gelesen, dass die Bahn ab Ende 2026 neue Direktverbindungen von München nach Italien plant, wobei der italienische Hochgeschwindigkeitszug „Frecciarossa 1000“, der rote Pfeil, zum Einsatz kommen soll. Das ist auf jeden Fall eine interessante Alternative zur stets staugeplagten Brenner-Autobahn und dem nächsten Besuch in Florenz steht damit hoffenlich nichts mehr im Wege.
Gundi Herget hat sich nach dem Abitur und ihrem Studium der Literaturwissenschaften einen Namen als Kinderbuchautorin und Verfasserin zahlreicher Reiseführer gemacht. Sehr empfehlen kann ich auch ihr Buch „Glücksorte in der Toskana“.
[Als Werbung gekennzeichnet, da Rezensionsexemplar erhalten]