| „Apfelstrudel-Alibi“ | |
| von Rita Falk | |
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Bewertung
★★★★★
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| Verlag | dtv |
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| Buchform | kartoniert, E-Book, Hörbuch |
| Erschienen | Oktober 2025 |
| Seiten | 336 |
| Erhältlich bei | genialokal.de |
Wie Ihr vielleicht mitbekommen habt, war ich kürzlich beim dtv-Verlag in München zu einem Meet & Greet mit der Autorin Rita Falk eingeladen. Dabei bekamen wir Blogger*innen schon vorab den neuesten Band der Eberhofer-Krimireihe, der offiziell erst knapp zwei Wochen später erschienen ist. Ich war schon sehr gespannt auf die Lektüre, denn ich mochte die Krimireihe von Anfang an, muss aber zugeben, dass mich am 11. Band „Rehragout-Rendezvous“ doch so einiges gestört hatte, vor allem die vollkommen realitätsferne Story, dass Susi als Sekretärin des Bürgermeisters plötzlich dessen Stellvertreterin als Gemeindeoberhaupt werden kann: Ganz ohne Gemeinderatsbeschlüsse entscheidet sie plötzlich frei Schnauze, wie es ihr gefällt. Sorry, aber das hat mich damals echt massiv gestört.
In Band 12 „Steckerlfischfiasko“ betreibt Susi dann Wahlkampf, sie will nun wirklich zur Bürgermeisterin von Niederkaltenkirchen gewählt werden. Das Buch endet, was den Wahlausgang angeht, mit einem massiven Cliffhanger.
Dieser wird beim nun erschienenen Band 13 schon im Klappentext aufgelöst: Susi hat die Wahl gewonnen. In der Handlung liegen zwischen Band 12 und 13 zwei Jahre, was auch dem zeitlichen Abstand zwischen den Erscheinungsterminen der beiden Bände entspricht. Das heißt: Susi ist nun schon seit zwei Jahren Bürgermeisterin und Franz ist entsprechend genervt, denn Susi eilt von Meeting zu Meeting, hat nie Zeit für ihn und behandelt ihn ziemlich von oben herab, was ihm natürlich gar nicht in den Kram passt.
Da kommt es ihm gerade recht, dass der nächste Kriminalfall auf ihn wartet, der auch seine Arbeit plötzlich wieder wichtig erscheinen lässt. Diesmal bittet ihn der Richter Moratschek um Hilfe, dessen Patentochter Letitia in Südtirol beim Bergsteigen tödlich verunglückt ist. Moratschek glaubt nicht an einen Unfall, vielmehr hat er Letitias frisch angetrauten Ehemann in Verdacht. Also fährt Franz nach Südtirol, um direkt vor Ort den italienischen Kollegen mal etwas auf den Zahn zu fühlen. Der Birkenberger Rudi ermittelt derweil undercover auf dem Campingplatz, auf dem Letitias Gatte arbeitet. Dabei müssen sich beide mit so manchen Widrigkeiten auseinandersetzen: Rudi mit schlechtem Wetter, einem instabilen Zelt und gefährlichen Mückenschwärmen, Franz eher mit einer attraktiven Pensionswirtin in Südtirol …
Ganz ehrlich: Franz ist mir auch in diesem 13. Fall nicht unbedingt sympathischer geworden. Er ist und bleibt halt ein phlegmatischer Macho beinahe ohne jede Empathie. Zum Glück reißt er zum Ende der Geschichte hin das Steuer nochmal rum, damit hat er mich wieder ausgesöhnt 😉 Was mir sehr gut gefallen hat, ist, dass der Kriminalfall an sich in diesem Band wieder eine deutlich größere Rolle spielt als z.B. in „Rehragout-Rendezvous“, die Ermittlungen gestalteten sich abwechslungsreich und auch wenn ich schon bald einen Verdacht hegte, war es doch spannend zu lesen, ob ich damit wohl richtig liegen würde oder nicht.
Sehr berührend fand ich die Schilderung der Oma: Die hat nämlich in den zwei Jahren seit dem 12. Band deutlich abgebaut, sie hat ja die 90 inzwischen schon lange überschritten. Entsprechend geschwächt und mit ersten Zeichen von Demenz wird sie diesmal dargestellt, was ich, so leid mir das auch tut, stimmig fand. Und hier muss ich sagen, hat der Eberhofer Franz bei mir wieder etliche Bonuspunkte hinzu verdient, denn wie er mit seiner Oma umgeht, ist einfach nur rührend und liebevoll. Die Beziehung zur Susi hingegen wird – ebenso wie zum Rudi – zunehmend toxisch. Dafür muss man den pfiffigen Sohn Paul einfach nur ins Herz schließen!
So fühlte ich mich alles in allem wieder sehr gut unterhalten und bin durchaus neugierig darauf, wie es weitergehen wird mit der Familie Eberhofer. Wie die Autorin beim Meet & Greet verriet, ist ein 14. Band ja schon in Arbeit. Die Wartezeit bis dahin kann man sich damit vertreiben, die zahlreichen Rezepte aus dem Buchanhang nachzukochen bzw. zu backen. Neben einem Apfelstrudel-Rezept aus Südtirol gibt es da nämlich noch etliche weitere kulinarische Leckerbissen.
Und wer nochmal nachschlagen möchte, in welcher Reihenfolge die 13 Eberhofer-Bände erschienen sind, wird auf der Verlagshomepage fündig.
[Als Werbung gekennzeichnet, da Rezensionsexemplar erhalten]


