Die 55 besten Fünften Beatles

Erstellt am 7.12.25. Kategorie: Buchrezensionen
„Die 55 besten Fünften Beatles“
von Nicola Bardola
Bewertung
★★★★★
Verlag Reiffer
Buchform Softcover
Erschienen Oktober 2025
Seiten 354
Erhältlich beigenialokal.de

Er hat es wieder getan: Von Autor Nicola Bardola habe ich schon einige Bücher über Musikgrößen gelesen, zuerst über Freddie Mercury von Queen, dann über die Sportfreunde Stiller und zuletzt über die Beatles. Mit den Fab Four beschäftigt sich der Autor auch in seinem neuesten Werk – oder sollte ich korrekterweise sagen, mit den Fab Five?

Denn in seinem neuesten Werk geht es weniger um John, Paul, George und Ringo selbst, sondern um die vielen Menschen, die im Laufe der Beatles-Geschichte mal als der „fünfte Beatle“ bezeichnet wurden. Und da hat Nicola Bardola neben den ganz bekannten auch einige eher im Verborgenen wirkende Personen entdeckt, darunter übrigens auch etliche Frauen, und musste sich bei seinen Recherchen am Ende sogar beschränken, eben auf 55 fünfte Beatles.

Klar, Brian Epstein, der langjährige Manager der Band, fällt einem da natürlich als Erstes ein. Oder Klaus Voormann, Bassist und Grafiker, Designer des Plattencovers von „Revolver“. Ein weiterer bekannter Name ist Eric Clapton, der Musiker, der fast sogar der vierte Beatle (anstelle von George Harrison) geworden wäre. Oder George Martin: „Nicht nur Paul McCartney hält den Produzenten George Martin für denjenigen mit der größten Berechtigung, ein Fünfter Beatle zu sein.“ (Zitat). Ebenso denkt man natürlich an Pete Best, immerhin zwei Jahre lang der offizielle Schlagzeuger der Band.

Aber neben all den bekannten Namen gibt es auch viele unbekannte, so wie z.B. John Kurlander. Er arbeitete als junger Tontechniker in den EMI-Studios in London, die übrigens erst viele Jahre später den weitaus bekannteren heutigen Namen Abbey Road Studios erhielten. 2019 war ich mit meiner Familie während unseres London-Urlaubs dort zu Besuch, wobei eines meiner liebsten Familienfotos entstand. Kurlander jedenfalls hat mit gerade mal 18 Jahren den wohl ersten „hidden track“ der Musikgeschichte erfunden, als er „Her Majesty“ einfach ganz ans Ende des Bandes platzierte, auf dem das Album „Abbey Road“ aufgenommen wurde.

Diese und viele andere Anekdoten machen dieses Buch zu etwas ganz Besonderem und zu einem Werk, in dem man immer mal wieder schmökern kann. In seinem Vorwort geht Bardola übrigens der Frage nach, welche Qualifikationen es überhaupt braucht, um ein Fünfter Beatle zu werden und wer dazu berechtigt war oder ist, diesen Titel zu verleihen. Kurz vor dem Nachwort wird dann sogar noch ein Blick auf die 66 besten Sechsten Beatles geworfen und natürlich darf auch ein umfangreiches Quellenverzeichnis nicht fehlen.

Kurzum: Das perfekte Geschenk für alle Musik-Fans im Allgemeinen und Beatles-Fans im Besonderen. Sehr lesenswert!

Auf der Frankfurter Buchmesse im Oktober habe ich Nicola Bardola getroffen:

PS: Mein ganz persönlicher Lieblings-Fünfter-Beatle ist im Buch übrigens nicht erwähnt. Das ist nämlich mein Mann, leidenschaftlicher Hobbygitarrist. Das Foto entstand 2012 bei Madame Tussaud’s in Berlin:

Und hier noch ein Interview, das ein Kollege vom Münchner Merkur mit dem Autor Nicola Bardola geführt hat. Es erschien am Wochenende 11./12. Oktober 2025 im Kulturteil des Merkur:

[Als Werbung gekennzeichnet, da Rezensionsexemplar erhalten]