Sommerzauber auf der kleinen Insel

Erstellt am 16.7.20. Kategorie: Buchrezensionen
„Sommerzauber auf der kleinen Insel“
von Barbara Erlenkamp
Bewertung
★★★★★
Verlag be-heartbeat by Bastei Lübbe
Buchform Taschenbuch, eBook
Erschienen April 2019
Seiten 250
Erhältlich beiAP Buch Baldham, Buchladen Vaterstetten

Dieses Buch war eine positive Überraschung für mich! Es lag bereits seit letztem Jahr auf meinem Stapel ungelesener Bücher, genauer gesagt: seit der Buchmesse in Frankfurt. Denn da hatte ich das Autorenduo Barbara Erlenkamp bei einem Meet & Greet des Verlags „be-eBooks“ (Bastei Lübbe) getroffen und davon zwei Bücher mit nach Hause gebracht: zum einen den Weihnachtsroman „Winterzauber im kleinen Café an der Mühle“, den ich dann rechtzeitig zum Advent gelesen und als „ganz nett“ empfunden hatte, zum anderen eben dieses Buch, das ich mir bewusst für den Sommer aufgespart hatte.

Nun war mir kürzlich an einem Sonntag nach einer schönen leichten Sommerlektüre, nach etwas Leichtem für zwischendurch. Und was soll ich sagen? Ich war so gefesselt von der Lektüre, dass ich den Roman in einem Rutsch noch am selben Tag ausgelesen habe. Er ist tatsächlich leicht und flüssig zu lesen, dabei aber auch sehr spannend und mit deutlich mehr Tiefgang, als ich erwartet hätte, deshalb aus meiner Sicht die ideale Sommer-Sonntags-Strand-Lektüre.

Darum geht’s: Britta, 30, aus Frankfurt ist eine gewissenhafte, zielstrebige Frau, die ihr Leben und ihre Karriere im Griff hat. Ihr neuester Auftrag führt sie auf die dänische Insel Læsø, um dort ein Feriendorf zu planen. Allerdings hat sie nicht damit gerechnet, dort plötzlich ihrem Vater gegenüberzustehen, von dem ihre Mutter ihr erzählt hat, er sei bereits vor ihrer Geburt gestorben. Und nicht nur das: Britta lernt auch ihre Halbschwester, ihre Oma, ihre Tanten, Onkel und weitere Verwandte kennen. Plötzlich ist sie Teil einer Großfamilie, so wie sie sich das als Kind immer sehnlichst gewünscht hat. Sie wird mit offenen Armen aufgenommen, entsprechend groß ist ihr Groll auf ihre Mutter, die ihr jahrzehntelang Lügen aufgetischt und ihr  diese Verwandtschaft vorenthalten hat.

Das neue Familienglück wird allerdings getrübt durch die Tatsache, dass Brittas dänische Familie Teil einer Bürgerinitiative ist, die sich gegen jenes Feriendorf-Projekt zur Wehr setzt, das Britta betreuen soll. Auch die örtlichen Handwerker reagieren ablehnend, weil der britische Investor, in dessen Auftrag Britta vor Ort ist, sie zu Knebelverträgen überreden will. Einer dieser Handwerker ist der Schreiner Jan Ole, der Brittas Gefühle gehörig durcheinander bringt. Doch sie hat nur eine Woche auf der Insel und muss nun irgendwie den Spagat zwischen Job, Familie und Liebe bewältigen…

Besonders gefallen hat mir, dass dieses Buch genau da, wo andere mit einem Happy End aufhören würden, erst so richtig loslegt und nochmal einige dramatische Wendungen parat hält. Auf das übliche Friede-Freude-Eierkuchen-Schema wird hier weitestgehend verzichtet. Darüber hinaus macht die Lektüre aber auch unbändig Lust auf einen Urlaub am Meer, auf Spaziergänge am Strand und in den Dünen, auf typisch dänisch-hyggelige Ferienhäuschen, schöne Fischlokale am Hafen und und und…

Fazit: Ein wunderbar spannender und herzerwärmender Gute-Laune-Roman mit einer sympathischen Protagonistin und herrlichen Nebenfiguren.