„Welt der Renaissance: Florenz“ | |
von Tobias Roth | |
Bewertung
★★★★☆
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Verlag | Galiani |
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Buchform | kartoniert, eBook |
Erschienen | März 2024 |
Seiten | 208 |
Erhältlich bei | genialokal.de (Affiliate-Link, siehe Infos hier) |
Dieses Jahr planen wir nach langer, langer Zeit endlich mal wieder eine Reise in die Toskana. Natürlich darf dabei ein Ausflug in eine meiner Lieblingsstädte nicht fehlen: Florenz. Seit einer Klassenfahrt kurz vor dem Abitur war ich nun schon mehrmals dort, finde aber immer noch etwas Neues, das ich dort entdecken kann. Begründet wurde diese Begeisterung für Florenz u.a. durch einen Roman, den ich vor langer Zeit in unserer Gemeindebücherei ausgeliehen hatte: „The Time Returns“ von Alexandra Ripley. Darin geht es um die Lebensgeschichte von Lorenzo de’ Medici und seither habe ich schon jede Menge Bücher zu diesem Thema verschlungen.
Entsprechend groß war meine Freude, als ich auf dem Portal Netgalley diese Neuerscheinung entdeckte. Denn Florenz in der Renaissance ist untrennbar verbunden mit der Geschichte der Familie Medici. Der Autor Tobias Roth widmet sich dem Thema kenntnisreich und oftmals mit einem Augenzwinkern auf literarisch-wissenschaftliche Weise: Anhand vieler historischer Texte erzählt er die Geschichte der Medici vom Ende des 14. Jahrhunderts bis hin zum 16. Jahrhundert.
Das Besondere an diesem Buch: Die Geschichte der Renaissance und der Familie Medici wird nicht nur vom Autor selbst erzählt, er untermauert seine Erläuterungen mit Texten von Zeitzeugen: mit Gedichten, Briefen, Tagebucheinträgen und Auszügen aus längeren Abhandlungen von verschiedensten Personen. Das sind mal berühmte Dichter und Denker (u.a. der berühmte Niccolò Machiavelli), verschiedene Weggefährten der Medici, sogar mal ein Familienmitglied selbst, und einmal ist es ein Gewürzhändler, der seine Eindrücke in einem Tagebuch festgehalten hat.
Besonders beeindruckt hat mich dabei ein Text von Angelo Poliziano, Humanist und Dichter aus dem engsten Umfeld Lorenzo de’ Medicis: Er war Augenzeuge der Pazzi-Verschwörung, als Mitglieder und Verbündete der Familie Pazzi ein Attentat auf Lorenzo de’ Medici und dessen Bruder Giuliano verübten. Bei diesem Attentat starb der erst 25-jährige Giuliano nach 19 Messerstichen auf den Altarstufen im Dom von Florenz. Über die Pazzi-Verschwörung habe ich schon mehrfach gelesen, doch dieser Bericht von jemandem, der selbst mit dabei war, hat mich wirklich erschüttert. Auch sonst hat dieses Buch vieles, was ich bisher über die Medici gelesen habe, nochmal ergänzt und abgerundet und ich habe bei der Lektüre viel gelernt.
Bei diesem Buch handelt es sich um ein Sachbuch, das sehr wissenschaftlich geschrieben ist, mit einem umfangreichen Quellenverzeichnis und vielen Fußnoten. Es ist natürlich vollkommen klar, dass solch ein Buch niemals so „spannend“ sein kann wie ein historischer Roman. Dennoch ließ mich das Buch noch einmal mitfiebern mit dem wechselvollen Schicksal der Stadt Florenz und der Familie Medici. Wer davon lieber in Romanform lesen möchte, dem möchte ich neben dem eingangs erwähnten Buch noch die beiden folgenden ans Herz legen: „Florentia – Im Glanz der Medici“ von Noah Martin und „Bella Donna – Die Schöne von Florenz“ von Catherine Aurel.
Vom Autor Tobias Roth ist 2020 das imposante Buch „Die Welt der Renaissance“ (gebunden, 640 Seiten, zahlreiche Abbildungen) erschienen und 2023 mit „Welt der Renaissance: Neapel“ der erste Band der anschließenden Städtereihe, die nun mit dem Buch über Florenz fortgesetzt wurde.
[Als Werbung gekennzeichnet, da Rezensionsexemplar erhalten]