Olaf ist weg

Erstellt am 3.6.25. Kategorie: Buchrezensionen
„Olaf ist weg“
von Jette Jakobi
Bewertung
★★★★★
Verlag Goldmann
Buchform kartoniert, E-Book
Erschienen Mai 2025
Seiten 314
Erhältlich beigenialokal.de

Letztes Jahr hat der Ostsee-Mordclub, bestehend aus drei rüstigen Damen Mitte 70, mit „Heiner ist tot“ seinen ersten Fall gelöst, nun gibt es endlich eine Fortsetzung. Und die fängt gleich spannend an, denn Olaf, der neue Mitbewohner von Elsbeth, Karin und Ursel, verschwindet von einem Tag auf den anderen spurlos. Den drei Freundinnen kommt das komisch vor: Nie würde Olaf freiwillig das gemeinsame Abendessen mit leckerem Spargel verpassen, auf das er sich schon so gefreut hat. Und erst recht nicht das traditionelle gemeinsame Tatort-Gucken am Sonntag Abend. Also ist für die drei Frauen klar: Da muss was passiert sein.

Leider sieht die Polizei das anders. Selbst Kriminalkommissar Enno Biermann, der mit Olaf befreundet ist, findet es nicht ungewöhnlich, wenn ein erwachsener Mann einfach mal ein paar Tage nicht nach Hause kommt, ohne seinen Mitbewohnerinnen Bescheid zu geben. Also bleibt dem rüstigen Trio nichts anderes übrig, als sich auf eigene Faust auf die Suche nach ihrem Mitbewohner und Freund zu machen.

Dabei stoßen sie leider in einer Kieler Buchhandlung auf einen Toten, der erschlagen im Laden liegt. Nun muss die Polizei doch ermitteln, aber einen Zusammenhang zu Olafs Verschwinden stellt sie erst her, als Olafs Motorrad in der Nähe des Buchladens gefunden wird. Doch natürlich sind es Elsbeth, Karin und Ursel, die bei der Suche die Nase vorn haben. Am Ende sind sie dann allerdings doch noch sehr dankbar für die Unterstützung der Kriminalpolizei …

Das Buch ist abwechselnd aus den Perspektiven von Elsbeth, Karin, und Ursel geschrieben (ganz zum Schluss kommt auch noch Olaf selbst zu Wort), somit kommt es an den Kapitelenden schon beinahe zwangsläufig zum einen oder anderen Cliffhanger, was das Buch so spannend macht, dass ich es gar nicht mehr weglegen konnte und quasi überall weitergelesen habe: in der S-Bahn, im Wartezimmer, daheim im Bett oder auf dem Sofa … wann immer ich ein paar Minuten erübrigen konnte.

Man kann diesen zweiten Fall des Ostsee-Mordclubs auch gut lesen, wenn man den ersten Fall noch nicht kennt, aber meiner Ansicht nach ist es doch hilfreich, wenn man über die Vorgeschichte Bescheid weiß, z.B. darüber, wie Olaf zum Mitbewohner der drei Frauen wurde, was da im Garten unter dem Apfelbaum passiert ist und noch einiges mehr. Spätestens dann entfaltet sich der Lesegenuss zu voller Blüte.

Hinter dem Pseudonym Jette Jakobi steckt ein Mutter-Tochter-Autorinnenduo, bestehend aus Andrea Russo (alias Anne Barns) und ihrer Tochter Christin-Marie Below. Beide Frauen schreiben auch solo Romane, einige davon habe ich mittlerweile gelesen, wenngleich leider längst noch nicht alle. Aber auch zusammen sind die beiden großartig. Wer Cosy Crime mit viel Ostseeflair mag sowie sympathische Best-Ager-Figuren, ist mit diesem Krimi bestens bedient.

[Als Werbung gekennzeichnet, da Rezensionsexemplar erhalten]