„Das Wunder küsst uns bei Nacht“ | |
von Gabriella Engelmann | |
Bewertung
★★★★★
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Verlag | Droemer Knaur |
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Buchform | Taschenbuch, eBook |
Erschienen | September 2022 |
Seiten | 297 |
Erhältlich bei | genialokal.de (Affiliate-Link, siehe Infos hier) |
Auf dieses Buch habe ich mit Spannung gewartet: Im Frühjahr hatte ich die neue Trilogie von Gabriella Engelmann begonnen, die im zauberhaften, aber leider fiktiven Örtchen Lütteby an der Nordsee spielt. Los ging es im März mit „Die Liebe tanzt barfuß am Strand“, im Mai folgte mit „Das Glück kommt in Wellen“ der zweite Teil. Bei dieser Buchreihe ist es so, dass man sie unbedingt in der richtigen Reihenfolge lesen sollte, weil die Handlung von Buch zu Buch weiter erzählt wird und aufeinander aufbaut.
Deshalb war ich nun schon sehr neugierig auf den dritten und letzten Band, den ich mir gleich am Tag seines Erscheinens als eBook heruntergeladen habe. Band 2 endete mit dem unverhofften Auftauchen von Linas Mutter Florence und das wirft Lina gehörig aus der Bahn. Sie fühlt in erster Linie Wut, weil ihre Mutter es all die Jahre über nicht für nötig gehalten hat, sich bei ihr zu melden, nachdem sie Lina als Baby in der Obhut ihrer Großmutter Henrikje zurückgelassen hat. Folglich fällt es Lina sehr schwer, nun auf ihre Mutter zuzugehen und all die Fragen zu stellen, die ihr auf der Seele brennen.
Linas Fels in der Brandung ist ihr Freund Jonas, der immer ein offenes Ohr für ihre Sorgen hat. Doch leider führen die beiden eine Fernbeziehung, denn Jonas ist aufgrund eines lukrativen Jobs nach London gezogen. Kann so eine Liebe auf Distanz auf Dauer gutgehen? Zum Glück ist da noch Sinje, Linas beste Freundin und Pastorin des Ortes, auch wenn die in Liebesdingen gerade selbst einige Turbulenzen erlebt.
Dabei braucht Lina gerade jetzt so dringend jemanden, dem sie ihr Herz ausschütten kann. Noch immer ist die Frage nach ihrem Vater ungeklärt, Florence will erst selbst mit ihm sprechen, bevor sie Lina verrät, wer es ist. Das lässt natürlich Raum für Spekulationen. Dazu kommt ein überraschendes Jobangebot, das ebenso reizvoll wie ungewöhnlich ist und Lina vor große Herausforderungen stellt. So gibt es in Lütteby wieder allerlei Verwicklungen und dramatische Ereignisse, bevor sich hoffentlich endlich alles zum Guten wenden kann.
Dieser dritte Teil hat mir mit Abstand am besten gefallen, denn hier passiert richtig viel, so dass ich das Buch vor lauter Spannung kaum weglegen konnte. Die Geschichte wird durchgängig aus Linas Perspektive erzählt, eingestreut sind jedoch wie schon in den beiden vorherigen Bänden kleine Szenen aus der Vergangenheit, die aus Florence’ und Henrikjes Jugend erzählen (was sich zwar erst spät herausstellt, da keine Namen genannt werden. Es ist aber dennoch von Anfang an offensichtlich, von wem da jeweils die Rede ist). Was Linas unbekannten Vater angeht, hatte ich schon bald eine Vermutung, die sich dann auch als richtig herausstellte, der Weg bis zu dieser Enthüllung war aber dennoch spannend zu lesen. Ein bisschen zu kurz kam mir Sinje, deren Geschichte leider meist nur als Randnotiz abgehandelt wurde, dabei hätte ich gerne noch mehr von dieser interessanten Figur gelesen – aber vielleicht kommt da ja doch noch mal was nach? Ich würde mich freuen.
So oder so hat mir die Rückkehr nach Lütteby große Freude bereitet. Wie die Autorin einmal erzählt hat, ist Lütteby in ihrer Fantasie eine Mischung aus den Orten Husum und Friedrichstadt. Husum kenne ich von einem Tagesausflug vor vielen Jahren, die „graue Stadt am Meer“, die ihren Beinamen einem Gedicht von Theodor Storm verdankt, ist wirklich alles andere als grau. Hier findet man nicht nur ein Stadtschloss, dessen Park im Frühjahr über und über mit Krokussen übersät ist, sondern auch einen Marktplatz mit vielen bunten Giebelhäusern, so wie den von Lütteby, sowie einen hübschen kleinen Hafen. Friedrichstadt kenne ich leider noch nicht, aber wenn ich mal wieder nach Norddeutschland komme, wird dieser Ort, von dem ich schon viel gehört habe, garantiert besucht.
[Als Werbung gekennzeichnet, da Rezensionsexemplar erhalten]